Der weiße Heiland

Gerhart Hauptmann

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Belletristik / Gegenwartsliteratur (ab 1945)

Beschreibung

"Der weiße Heiland" ist ein Drama des deutschen Schriftstellers Gerhart Hauptmann. Das Stück spielt auf einer Insel in der Südsee und handelt von den Begegnungen und Konflikten zwischen den Einheimischen und den europäischen Kolonialherren. Die Geschichte dreht sich um den jungen deutschen Seemann Alfred von Rodde, der nach einem Schiffbruch auf der Insel landet. Er wird von den Eingeborenen als eine Art Messias verehrt, weil er mit seinem weißen Erscheinungsbild und seiner vermeintlichen Überlegenheit ihre Vorstellungen von einem Erlöser erfüllt. Die Inselbewohner sehen in Alfred den "weißen Heiland" und erhoffen sich durch seine Anwesenheit Erlösung und Befreiung von ihrem Elend. Sie setzen große Erwartungen in ihn und verehren ihn fast wie einen Gott. Währenddessen versuchen die Kolonialherren, angeführt von dem Plantagenbesitzer John King, Alfred für ihre eigenen Zwecke zu nutzen. Sie wollen die Einheimischen unterdrücken und ausbeuten, während sie vorgeben, ihnen Hilfe und Zivilisation zu bringen. Alfred, der sich zunächst von der Verehrung der Eingeborenen schmeicheln lässt, beginnt allmählich zu erkennen, dass er nur als Werkzeug für die Machtinteressen der Kolonialherren benutzt wird. Er wird zunehmend von Gewissensbissen geplagt und setzt sich schließlich gegen die Unterdrückung ein. "Der weiße Heiland" thematisiert die Themen Kolonialismus, Rassismus und die Ausbeutung indigener Völker durch europäische Mächte. Das Drama stellt die Frage nach der Verantwortung der Kolonialherren gegenüber den von ihnen beherrschten Völkern und kritisiert die Heuchelei und Arroganz der Europäer. Gerhart Hauptmanns Stück zeigt auch die ambivalente Rolle des "weißen Retters" und hinterfragt die Vorstellungen von Überlegenheit und Rettung durch die europäische Kultur. Es stellt die Idee in Frage, dass eine Kultur oder ein Individuum automatisch besser ist und über andere bestimmen kann. "Der weiße Heiland" ist ein kritisches Drama, das den Zuschauer zum Nachdenken über die Auswirkungen des Kolonialismus und die Rolle des Einzelnen in einer ungerechten Gesellschaft anregt. Es thematisiert die Machtverhältnisse zwischen den Kulturen und ruft zur Solidarität mit den Unterdrückten auf.

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