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Plötzlich lachte Dr. Bunsen

Zehn Geschichten und ein Nachwort

Wolfgang Eckert

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Belletristik / Humor, Satire, Kabarett

Beschreibung

Es gibt Leute, die fangen das Buch von hinten zu lesen an und entscheiden danach, ob sie es kaufen oder nicht. Machen wir es doch auch einfach mal so und schauen uns statt der zehn Geschichten dieses Buches zuerst das eine Nachwort an. Und danach können Sie entscheiden, ob sie die 10 Geschichten zuvor auch haben wollen oder nicht … Das eine Nachwort stammt vom selben Autor wie die zehn Geschichten zuvor. Darin ist viel von Meerane die Rede, der Geburts- und Heimstadt des Verfassers, aber auch vom benachbarten Glauchau sowie von der Gefährlichkeit des Schreibens – zumal, wenn der Schriftsteller wie in diesem Falle in einer kleinen Stadt zu Hause ist, die neben einer anderen kleinen Stadt liegt. Meerane neben Glauchau oder umgekehrt. So scheint alles überprüfbar: Im Postamt bemerkte ich, wie sich einige Leute in meiner Nähe über mich verständigten. Danach hörte ich den Ausruf: „Der Dichter!“ Ich verließ die Post, ohne etwas einzuzahlen, und rannte einem seriösen Herrn in die Arme, der mich vertraulich festhielt und fragte: „Hören Sie mal, Sie schreiben da, zwölf Fabrikanten aus unserer Stadt hätten nach fünfundvierzig das Land verlassen. Ich bekomme aber nur elf zusammen. Wer ist denn der zwölfte?“ Ich riss mich los, aber er verfolgte mich klagend. „Wer ist denn der zwölfte um alles in der Welt! Ich kann nicht mehr schlafen! Ich bin doch hiergeblieben!“ Auf dem Marktplatz schüttelte eine Bekannte bei meinem Anblick missbilligend den Kopf. „Im zweiten Kapitel läuft dein Paul Weidauer von hier aus, wo wir stehen, über die Augasse zum Thälmannplatz. Guck mal: Wenn er durch die Marienstraße geht, hat er es kürzer. Müsstest du als Meeraner eigentlich wissen! Dann war ich in der Karl-Schiefer-Straße. Das Haus hat eine Etage, nicht zwei. Meine Güte, du bist auch noch darin geboren! Sag mal, hast du das Buch überhaupt selber geschrieben –?“ Ich lief weiter und hielt mir ein Taschentuch vor das halbe Gesicht, so wie bei einem, der vom Zahnarzt kommt. Aber ein Dritter erkannte mich, verstellte mir den Weg und tadelte: „Die Musiker in Berthels Hotel trugen schon sofort nach dem Krieg gleichfarbige Sakkos und waren nicht, wie Sie das behaupten, bunter als ein Schwarm Papageien, Mann!“ Schriftsteller leben gefährlich. Besonders wenn sie in kleinen Städten wohnen. Und warum lachte übrigens Doktor Bunsen plötzlich? Das steht in der zehnten der zehn Geschichten zuvor und hat etwas mit einer ganz besonderen Erfindung zu tun. Ja erfinden, das können sie, diese Schriftsteller.

Kundenbewertungen

Schlagwörter

Konferenzen, Humor, Kindererziehung, Schriftsteller, Kaspertheater, Satire, Referate, Chefarzt, Hausbau, Lachen, Tagungen, Auto, DDR, Kurzgeschichten, Tauschgeschäfte