Sprache (er)finden. Zur Literatur und Sprache post Auschwitz
Susanne von Pappritz
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Geisteswissenschaften, Kunst, Musik / Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft
Beschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Literaturwissenschaft - Allgemeines, Note: 2,3, Universität Erfurt (Philosophische Fakultät), Veranstaltung: Unsagbar sprachlich. Sprachdenken zwischen Philosophie, Psychoanalyse und Literatur, Sprache: Deutsch, Abstract: Besonders die Sprache der Literatur als ein künstlerisches Medium bleibt post Auschwitz stets Angriffspunkt zentraler Diskussionen im Hinblick auf die Problematik der literarischen Auseinandersetzung mit einer von Auschwitz gebrandmarkten Welt, denn das „zentrale ästhetische Problem liegt darin, dass über etwas, das als unfassbar begriffen wird, im Medium der Sprache gehandelt werden muss“, sieht man sich in der Verantwortung dem Schweigen als Haltung etwas entgegenzusetzen. Besonders der Soziologe und Philosoph Theodor Wiesengrund Adorno gerät ins Feld erster Assoziationen, wenn es um die Frage geht, ob „Gedichte“, kurz Kunst überhaupt nach Auschwitz noch möglich seien; während sich James Edward Young aus einer literaturwissenschaftlichen Perspektive auf die Literatur post Auschwitz an die Problematik annähert und gerade den Nutzen einer solchen herausstellt. Thema und somit Schwerpunkt dieser Arbeit soll es sein, auf diese zwei zentralen Perspektiven zum Stand der Literatur im Kontext von Auschwitz in einem Kapitel der theoretischen Vorbetrachtung einzugehen, indem Adorno und Young als bedeutende Stimmen zum Status der Literatur und Sprache nach Auschwitz im begrenzten Rahmen dieser Arbeit anhand zentraler, provokanter Standpunkte zu Wort kommen sollen. Im Anschluss daran wird die Erzählung „Erfindung einer Sprache“ (1977) von dem Regisseur und Schriftsteller Wolfgang Kohlhaase im Zentrum der Analyse stehen und als ein, wie aufzuzeigen bleibt, besonders textstrategisch durch Sprachspiel und der Konzentration auf die Sprache als Material sprachorientiertes und sich damit der Sprachproblematik stellendes Beispiel der literarischen Auseinandersetzung mit der von den Nationalsozialisten systematischen Ermordung der europäischen Juden fungieren. So soll in Diskussion gebracht werden, wie Sprache nach Auschwitz gefunden werden kann, wie sie gefunden, vielleicht sogar erfunden werden muss – und das in der Wahl eines stets ästhetischen Mediums, das den Gräueltaten mit einer künstlerischen Stimme – der Stimme der Literatur begegnet.
Kundenbewertungen
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