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Digitale Identität

Unser Zwilling im Datennetz

Andreas Dripke

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Sozialwissenschaften, Recht, Wirtschaft / Medien, Kommunikation

Beschreibung

Unter dem Namen EUid hat die Europäische Kommission die zügige Einführung einer grenzüberschreitenden digitalen Identität in Europa angekündigt. Damit werde das Leben für die Bevölkerung einfacher, bequemer und sicherer, schwärmt die EU-Kommission. Die mit digitalen Identitäten verbundenen gravierenden Gefahren schweigt sie hingegen tot. Darüber, dass wir mit einer europaweiten digitalen Identität in eine völlig neue Dimension der digitalen Überwachung, der digitalen Abhängigkeit und der digitalen Missbrauchsgefahr geraten, ist von offizieller Seite nichts zu hören. Das vorliegende Buch hebt den Mantel des Schweigens hoch und klärt auf, was sich tatsächlich hinter der digitalen Identität - unserem Zwilling im Datennetz - verbirgt. Tatsächlich geht es darum, dass immer mehr Daten von uns erfasst und wir immer gläserner werden. In Wahrheit steigt damit die Erfassung und Auswertung unserer biometrischen Merkmale - von Fingerabdrücken bis zur computerlesbaren Aufnahme unseres Gesichts - rapide an. Was heute niemand wahrhaben will, aber zukünftig sehr wahrscheinlich ist: Die EUid stellt den Einstieg in eine Welt dar, in der jeder von uns mittels Chip unter der Haut mit einer lebenslangen digitalen Identität ausgestattet wird. Diese Entwicklung darf nicht unter der Decke gehalten werden, sondern gehört in eine tiefgreifende gesellschaftliche Diskussion. Ebenso bedarf es dringend einer Diskussion darüber, wem eigentlich der digitale Zwilling gehört - dem Staat, der die Daten erfasst und in seinen Datensilos speichert, oder dem echten Menschen, um dessen Daten es sich handelt? Und was passiert eigentlich, wenn unser Zwilling im Computer von Cyberkriminellen manipuliert oder entführt wird? Denn die Versicherung der offiziellen Stellen, dass unsere Identitäten in ihren Datensilos sicher aufgehoben seien, ist angesichts von jährlich beinahe 20 Millionen Opfern von Internetkriminalität allein in Deutschland eine Farce. Was geschieht, wenn der digitale Zwilling ein "Eigenleben" entwickelt, also wahre und digitale Identität voneinander abweichen? Wie kann der Mensch aus Fleisch und Blut noch beweisen, dass er der "wahre Mensch" ist und der Zwilling eine Fälschung? Wer jemals eine Behörde davon überzeugen wollte, dass er im Recht ist und das Amt sich geirrt hat, weiß: Das ist beinahe unmöglich. Alle diese Fragen werden von der EU-Kommission und anderen offiziellen Stellen einfach übergangen. Das vorliegende Buch nimmt sich dieser Themen an.

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Schlagwörter

gesichtserkennung, Identität, Cyberkriminalität, Digitaler Zwilling, Internet