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Erlebnisse in russischer Gefangenschaft 1914 - 1918

Eduard Stempfer

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Belletristik / Romanhafte Biographien

Beschreibung

Vor mir löst sich eine schwarze Gestalt aus dem grauen Schneetreiben. Ein Schatten huscht über den Schnee. Ein Hund. «Tramp mein Sohn, sonst schläfst Du noch hier ein!» «Nein, sonst friere ich hier ein», rufe ich zurück. Der Mann lacht und ich bin an ihm vorbei. Das war Eduard Stempfer. In einem langen Filzmantel, grünen Wadenbinden, hohen Schuhen und einem alten Filzhut auf dem Kopf begegne ich ihm jeden Tag. Der alte Mann ist mit seinem Bedo, dem zottigen, grossen Schäferhund schon auf dem Heimweg von seinem Morgenspaziergang. Seit vier Jahren begegnen wir uns jeden Morgen. Wenn es regnet, begegnet er mir mit einem Schirm. den er an die Achsel gelehnt hat. Aus seiner dicken Manteltasche nimmt er Steine, wirft sie weit weg und sein Hund bringt sie dem Meister wieder. Bei jeder Begegnung hat der Mann einen freundlichen Scherz auf der Zunge. Tag für Tag. Das ist Eduard Stempfer. Am 4. Oktober 1894 ist er in Bellingen im Elsas geboren, 1914 -18 in russischer Gefangenschaft in Sibirien. Und dem "Drängen seiner Freunde nachgebend" schrieb er, der Maurer, 1933 seine Erinnerungen an diese Zeit.

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Schlagwörter

Erster Weltkrieg, russische Gefangenschaft, Russland, Autobiografie, Sibirien, WK I, 1914-1918, Gefangenschaft, Biografie