Richtung Süden
Nils Trede
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Belletristik / Gegenwartsliteratur (ab 1945)
Beschreibung
Dieses Romandebüt in deutscher Sprache kommt einem Coup gleich! Sprachliche Erregung, nicht etwa, weil die Nerven angegriffen werden, sondern gesellschaftliche Zustände, die der namenlose Erzähler als Signale einer bedrohlichen Zukunft liest. Die Zeitdiagnose, die er aus den Beobachtungen seines Umfelds zieht, ist radikal. Im Zentrum seiner Kritik steht der öffentliche wie private Gebrauch der Sprache: Sie bezeichnet nicht mehr, was ist, sondern redet die Wirklichkeit schön. Das Mittelmeer etwa: Einst Symbol für die Schönheit einer über der blauen See sanft untergehenden Sonne, ist es zum kalten Friedhof ungezählter Menschen geworden, die nur eines wollten: überleben. Der, der hier spricht, kann und will die beiden Bilder nicht in eins bringen und über die zum Himmel schreiende Diskrepanz zwischen Illusion und Wirklichkeit nicht einfach hinwegblicken. Und die namenlose Stadt, in der er lebt, gleicht inzwischen in derart vielen Punkten allen anderen Kleinstädten, dass die Wiederholung des zum wiederholten Male Gesehenen schlicht unerträglich dumm wirkt. Was tun? Was vor allem tun, wenn einem plötzlich, wie aus dem Nichts, eine Pistole zugeschoben wird? Amok laufen? Oder auf die Sprache mit Sprache reagieren? Lesen Sie selbst!
Kundenbewertungen
Gesellschaft, Sprachkritik, Debüt, Familie, Euphemismus, Wirklichkeit, Sprache, Gesellschaftskritik, Wahrheit