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Der Wald war ein letzter Ausweg

Hilfe für verfolgte Juden im deutsch besetzten Weißrussland 1941–1944

Katrin Reichelt

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Lukas Verlag für Kunst- und Geistesgeschichte img Link Publisher

Geisteswissenschaften, Kunst, Musik / 20. Jahrhundert (bis 1945)

Beschreibung

Für Zinaida Krasner war die unbekannte Frau ihre letzte Hoffnung. Als sie zaghaft an die Tür von Varvara Kosokovskajas bescheidener Hütte klopfte, hoffte sie nur auf ein wenig zu essen. Die unbekannte Frau bat sie herein und befragte sie nach ihrem Leben im Ghetto von Berezino. Überwältigt von dem Elend nahm sie das kleine Mädchen zu sich. Sie wusste, dass sie damit ihr eigenes Leben und das ihres Mannes riskierte. Dieser schüttelte nur den Kopf und erwiderte: »Was soll’s. Du hast sie ja schon aufgenommen.« In den darauffolgenden Jahren mussten sie täglich um ihr Leben zittern. Alle überlebten wie durch ein Wunder. Familie Kosokovski waren nicht die Einzigen, die einen solchen Schritt wagten. Dieses ist nur ein Beispiel, wie sich Bewohner des besetzten Weißrusslands der Verfolgung der Juden widersetzten. Einige taten es aus spontanem Mitgefühl, andere empfanden einen starken Willen, Widerstand zu leisten. Andere wiederum wurden durch ihre Tätigkeit im Untergrund mit Rettungsfällen konfrontiert. Sie halfen Freunden, Mitstreiten im Widerstand oder auch Fremden. Die deutschen Besatzer überzogen Weißrussland mit einem brutalen Terror, der jeden einzelnen Lebensbereich der Zivilbevölkerung betraf. Am Ende der Okkupation waren ein Drittel der Landesbevölkerung ermordet, Millionen Menschen obdachlos und Hunderttausende zur Zwangsarbeit verschleppt worden. Der vorliegende Band stellt die Bedingungen und Dimensionen vor, unter denen sich Menschen dennoch zur Hilfe für Verfolgte entschlossen. Beide Seiten, die Retter wie auch die Untergetauchten, trugen das tödliche Risiko in jeder Hinsicht gemeinsam.

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Schlagwörter

Widerstand, Weißrussland, Holocaust