Suite zwei
Alex Gfeller
Belletristik / Gegenwartsliteratur (ab 1945)
Beschreibung
Dieses Land braucht keine Künstler; es hasst und verachtet sie von ganzem Herzen, weil es ihnen ihre innere Freiheit missgönnt, denn es ist einfach nicht gemacht für Kultur, das Land der Schweden oder der Swaziländer im Herzen Europas, das man in Amerika drüben ständig mit Switzerland oder mit der Slowakei oder Slowenien verwechselt, weil es nämlich selber gar keine hat, Kultur nämlich; das ist das ganze, dunkle Geheimnis dieses komischen, extrem künstlichen Rand- und Restgebietes, das nach langen Verhandlungen des Wiener Kongresses 1815 einfach übrig geblieben ist, als man den großen Kuchen endlich neu verteilt hatte, und eigentlich gar nicht aus sich selber existiert, noch jemals selbständig existieren kann, denn nicht einmal ernähren kann es sich selber. Es ist nichts als eine völlig kulturlose Steinwüste, die allmählich zugeschüttet wird, ein übler Steinhaufen bloß, der sich selber andauernd bescheisst, ohne wesentliche eigene Verdienste, ohne eigene Attraktivität oder besondere Leistungen, besessen und beherrscht von einem sehr kleinen Klüngel von Überhunden und ihren vielen gekauften, also willfährigen Unterhunden, bestenfalls getragen vom Kitsch und Schrott der Jahrhunderte und einzig geleitet vom alleinseligmachenden Profit, das ist alles.
Kundenbewertungen
Kultur, Vergnügen, Kehrsatz bei Bern, Literaturschaffen, Surrealismus