Majestät, Sie irren ... !
Johannes Simang
Sozialwissenschaften, Recht, Wirtschaft / Politikwissenschaft
Beschreibung
Friedrich II., auch bekannt als Friedrich der Große, wird oft als einer der bedeutendsten Monarchen des 18. Jh. angesehen, ein Herrscher, der sich als aufgeklärter Philosoph verstand. Sein Werk 'Der Anti-Machiavell' sollte ursprünglich eine tiefgründige Auseinandersetzung mit den Prinzipien der Macht und Herrschaft bieten - darauf hatte ich mich gefreut -, doch entpuppt es sich als ein überraschend seichtes und oft plattes Pamphlet, das mehr Fragen aufwirft als es Antworten liefert. Die Diskrepanz zwischen Friedrichs Selbstverständnis und dem Inhalt seines Werkes ist frappierend und führt zu einer kritischen Auseinandersetzung mit dem, was er als 'gerechte' Herrschaft propagiert. Anstatt philosophische Einsichten zu präsentieren, bietet Friedrich eine triefende Romantik des Krieges und der militärischen Eroberung. Seine Schilderungen der europäischen Nachbarn, die durch ständige Kriege an den Rand des finanziellen Ruins gedrängt werden, sind nicht nur oberflächlich, sondern zeugen auch von einem erschreckenden Mangel an Empathie für die menschlichen Kosten dieser Konflikte. Der gerechte Herrscher, wie sich Friedrich selbst sieht, wird zum eitlen Kriegstreiber, der rücksichtslos die Schwächen seiner Nachbarn ausnutzt und dabei die eigene Bevölkerung in Mitleidenschaft zieht. Seine Schilderungen der europäischen Nachbarn, die durch ständige Kriege an den Rand des finanziellen Ruins gedrängt werden, sind nicht nur oberflächlich, sondern zeugen auch von einem erschreckenden Mangel an Empathie für die menschlichen Kosten dieser Konflikte. Statt einer kritischen Reflexion über Macht und Moral finden sich in 'Der Anti-Machiavell' lediglich Banalitäten, die den Leser enttäuscht und frustriert zurücklassen. Insgesamt ist 'Der Anti-Machiavell' ein absurdes Werk, das die Diskrepanz zwischen Friedrichs Selbstverständnis und der Realität seiner Herrschaft deutlich macht. Der vermeintlich aufgeklärte Monarch entpuppt sich als beschränkter, eitler Pfau, der alles andere als ein gerechter Herrscher ist. Man möchte den Mann an die Hand nehmen und den Umgang mit Mitmenschen lehren.
Kundenbewertungen
Die Untersuchung der militärischen und sozialen Konsequenzen der Herrschaft Friedrich II. können die Auswirkungen seiner Entscheidungen auf das preußische Volk verständlich machen., Die kritische Bewertung offenbart, wie Friedrich II. die Ideale der Aufklärung in der Praxis oft missachtete, was zu einer differenzierten Sicht auf seine Regierungszeit führt., Das Werk bietet einen Einblick in die Denkweise eines Monarchen des 18. Jahrhunderts und dessen Verständnis von Macht und Herrschaft, was für die historische Analyse von Bedeutung ist., Eine Auseinandersetzung mit 'Der Anti-Machiavell' ermöglicht es, die Widersprüche zwischen Friedrichs Selbstbild als aufgeklärter Herrscher und der Realität seiner polit. Entscheidungen zu erkennen., Eine kritische Auseinandersetzung fördert das Bewusstsein für die Gefahren von Machtmissbrauch und die moralischen Implikationen von Herrschaft, die auch in der heutigen Zeit relevant sind.