Die Leinenwarenherstellung im Königreich Württemberg
Thomas Schuetz
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Geisteswissenschaften, Kunst, Musik / Regional- und Ländergeschichte
Beschreibung
Mit der gescheiterten Leinenmanufaktur in Heilbronn des Verlegers Johann Friedrich Cotta wird der seltene Fall eines untergegangenen Unternehmens dokumentiert und mit der erfolgreichen Einführung neuer Techniken in Blaubeuren verglichen. Die Untersuchung dieser beiden Fallbeispiele bildet den Hintergrund, vor dem der Wandel Württembergs von einem unterentwickelten Agrarland zu einem der wichtigsten industriellen Ballungsräume der Welt am Beispiel der Leinenindustrie nachgezeichnet wird. Der Diskurs um die Modernisierung unter den relevanten Akteursgruppen, namentlich Staatsdienern, Unternehmern und Experten, konzentrierte sich neben Fragen der Finanzierung und der Wissensdiffusion auf die Realisierung des Technologietransfers aus weiterentwickelten Ländern. Dafür wurden Fachkräfte abgeworben, Technik importiert und aktiv Industriespionage im Ausland betrieben. Der daraus erwachsende Wandel von der zünftigen Heimarbeit hin zur kapitalistischen, industriellen Produktion veränderte nicht nur die Arbeitsbedingungen aller involvierten Akteursgruppen nachhaltig, sondern machte gleichzeitig eine Vielzahl von Spinnern und Webern arbeitslos. Dem Leser bietet die auf einem eingehenden Quellenstudium basierende Rekonstruktion des zeitgenössischen Expertendiskurses die Möglichkeit, die etablierte Meistererzählung vom Aufstieg des »Musterländles« zu dekonstruieren und sich ein realistisches Bild der nachholenden Industrialisierung im Königreich Württemberg zu erschließen.
Kundenbewertungen
Leinenspinnen, Ferdinand Steinbeis, Kulturwissenschaften, Unternehmensgeschichte, Blaubeuren, Technologietransfer, Flachsanbau, Heilbronn, Johann Friedrich Cotta, Industriespionage, Kulturgeschichte, nachholende Industrialisierung, Landesgeschichte Württemberg, Industrialisierung