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Wirecard oder Die Milliardengeldwäsche

Bericht über ein Skandalunternehmen

Helga Geerkens

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Sozialwissenschaften, Recht, Wirtschaft / Wirtschaft

Beschreibung

Wirecard hat sich zunächst mit der Abwicklung von Online-Zahlungsgeschäften im Zusammenhang mit der Erotik- und der Glücksspielindustrie befasst. Die Kunden legten größten Wert auf die Geheimhaltung der Geschäftsverbindungen. Wirecard hat das arrangiert, mehr oder weniger geheim. Später hat Wirecard auch große Unternehmen, die sich mit An- und Verkäufen befassten, an Land gezogen. Der Zahlungsdiensteleister wickelte für immer mehr Kunden sämtliche Zahlungstransaktionen im Zusammenhang mit An- und Verkäufen ab. Die Geschäfte florierten, weil auch die Bezahlung über elektronische Zahlungsmittel florierte. Zunächst jedenfalls. Wirecard erhielt ja bei jedem Zahlungsvorgang einen gewissen Anteil. Aber irgendwann fehlte plötzlich viel Geld. Hatte einer der Vorstände in die Kasse gegriffen? Damit das nicht direkt so auffiel, hat Wirecard Umsätze in Asien erfunden. Die kamen von Scheinfirmen oder von bereits im Handelsregister gelöschten ehemaligen Firmen. Das hat irgendwie die Presse mitbekommen. Seit 2015 hat die Financial Times, die sich hauptsächlich auf Erkenntnisse eines Investors gestützt hatte, Berichte veröffentlicht, wonach es bei Wirecard zu Unregelmäßigkeiten gekommen war. Die Zeitung hat damals mit einer kritischen Artikelserie über Wirecard begonnen: The House of Wirecards. Aber das Unternehmen hat sich ganz geschickt durchgemogelt. Ermittelt haben die deutschen Behörden nicht etwa gegen Wirecard, sondern gegen diejenigen, die den Skandal öffentlich gemacht hatten. Die Verantwortlichen der Wirecard schafften es schließlich noch, das Unternehmen in den Dax zu bringen, aber dann war nach einigen Jahren definitiv Schluss. Die Bilanzmanipulationen ließen sich nicht mehr unter der Decke halten. Erklärungen für das fehlende Geld in der Kasse hatte der Vorstand dann auch keine mehr.

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