Leseprobe
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Berlin could burn at a silent sunny day (but the West is never wrong) - Binswanger 2
Lucie Lepelbet
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Belletristik / Essays, Feuilleton, Literaturkritik, Interviews
Beschreibung
Hauptkommissar Binswanger klärt in Berlin Mordfälle auf. Er kalkuliert ein, dass er sich auch irren kann, in allem, was er denkt und glaubt. Vielleicht wäre er ein guter Politiker. Im April 2024 begegnet er einer kleinen Gruppe von Friedensdemonstranten, die ihn zum Nachdenken bringt, denn die Welt ist aus den Fugen geraten, und die politischen Ansichten scheinen nur Meinungen und Behauptungen zu sein, ohne differenzierte Abwägungsgrundlagen oder Voraussicht. Und so werden wichtige Themen wie Waffenlieferungen und Bündnisbeitritte von Leuten dominiert, die Prinzipien und moralisch integre Grundsätze zu den hellsten Leitsternen ihrer Wortbeiträge machen.
Sterne sind schön anzusehen, doch jedes Kind weiß, dass Prinzipien stets zu einer Begrenzung der eigenen Gedanken und Möglichkeiten führen und Selbstkritik so gut wie ausschließen. Europa jedoch befindet sich in einem geschichtlichen Abschnitt, in dem jede Entscheidung ein Schritt zum Frieden oder Richtung Krieg ist. Hans "Sperber" Binswanger stellt Fragen, die sonst niemand stellt, unter anderem, ob Europa sich eine nur auf Prinzipien basierende Politik leisten kann, die zwangsläufig zu einer Selbsteinhegung des Denkens und der Entscheidungsfreiheit führt, denn Prinzipien bedeuten immer eine verengte Sichtweise und voreingenommene Wahrnehmung der Realität in Gegenwart und Vergangenheit.
Die formale Schuld für die Tragödie im Osten Europas liegt klar beim Angreifer, aber Binswanger erkennt im Westen keine Weisheit. Er erinnert sich an sehr kritische Worte, die ein inzwischen verstorbener Altbundeskanzler im Mai 2014 Richtung EU gesprochen hat; heftige Vorwürfe, die scheinbar längst in Vergessenheit geraten sind. Doch sie hallen immer noch nach, und mit etwas Glück formieren sie sich in den Gedanken des Zuhörers zu einer neuen Frage: Wie breit oder schmal ist der schützende Grenzbereich zwischen moralgeleiteter Prinzipientreue und gemeingefährlichem Weltkriegspotenzial?
Sperber erkennt: Entscheidungen in (Vor-)Kriegszeiten verzeihen keine Fehler, keine Fehlwahrnehmung der eigenen Rolle in Gegenwart und Vergangenheit, keine naiven Wunschvorstellungen und keine das aktive Denken hemmende Prinzipientreue, denn sonst könnte wahr werden, was auf einem der Plakate der Demonstranten steht: BERLIN COULD BURN AT A SILENT SUNNY DAY.
Den Hauptkommissar beschäftigt auch eine Gewalteskalation unter Minderjährigen, die ihn an die Grenzen seiner emotionalen Belastbarkeit und darüber hinaus bringt. Er fragt sich, ob die Politik Europas und das gesellschaftliche Geschehen durch unsichtbare Fäden miteinander verbunden sind. Und mehr noch: Hält der Westen den Schlüssel für die Tür zum Frieden in den Händen; für ein erstes wichtiges Signal der Entspannung und für ein neues Zeitalter einer zart erblühenden, doch verletzbaren Weisheit, ohne sich dessen bewusst zu sein?
Binswanger ist politisch neutral. Seine Gedanken entsprechen einer thematischen Abhandlung, die in dieser Denkbreite und Tiefe in Europa wohl einzigartig ist. Doch sie ist bitternötig, um Antworten zu finden auf eine entscheidende Frage: IS THE WEST REALLY NEVER WRONG?
May be not only Russia, but also the western political mainstream accidentally builds a fatal future. Be smart while the others are not so smart. Search for answers and recognize the importance of your own minds in this dark and dangerous times, in which the future appears as a period of high risks, and in which others try to manipulate your thoughts and destroy your abilities of mental independence. Let's find the way to wisdom and peace, step by step, may be into a world of new acceptance and trust between the nations ...
Kundenbewertungen
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