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Konstantin

Thomas Reich

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Belletristik / Horror

Beschreibung

Was es heißt, die Ewigkeit zu besitzen. Die Ewigkeit, und sie ist leer.

Der Vampir Konstantin ist müde. Er will, dass die Menschen so leiden, wie er. Mit dem Blut seiner Opfer schreibt er Botschaften, um das Interesse von Kommissar Braugstetter zu wecken. Gelingt es diesem, das falsche Spiel zu durchschauen? Oder macht er sich unwissentlich zum Handlanger der Apokalypse?
KAMPF DEN DUNKLEN MÄCHTEN
„Sie zweifeln ob er ein Mensch ist, und das zu Recht.“
Für einen kurzen Moment wirkte Kommissar Braugstetter, als hätte man ihn geohrfeigt. Alle Farbe war aus seinem Gesicht gewichen.
„Woher-?“
„Sie wissen gar nicht, worauf sie sich eingelassen haben. Es gibt Kräfte, mit denen spielt man besser nicht.“
„Und wenn sie bereits mit mir spielen?“
„Dann haben sie wohl keine andere Wahl.“
„Pastor Benedikt, wollen sie mir helfen?“
„Nun, ich kann es zumindest versuchen.“
„Was wissen sie über ihn?“
„Nicht viel. In Gottes himmlischer Weltordnung hat das Böse seinen festen Platz. Alle Menschen sind von Grund auf fromm, nicht jeder aber mag den Versuchungen zu widerstehen. Ich habe ihn an ihrem Mantel gerochen, als sie die Kirche betreten haben.“
Angewidert schnupperte Braugstetter an seinem Kragen. Er schämte sich, als ob die Großmutter ihn beim Onanieren erwischt hätte. Schmutzig, so schmutzig.
„Ich habe ihre Kirche entehrt, es tut mir Leid.“
„Sie brauchen sich nicht zu entschuldigen. Sie sind gekommen, weil sie einen Mitstreiter suchen.“
„Wir sollten unseren Wissensstand miteinander verschmelzen.“
„Woran haben sie gedacht?“
„Kommen Sie morgen auf die Wache, um die Ermittlungsakten durchzugehen.“
„Ist es viel?“
„Nun, der Typ war fleißig.“
„Es ist kein Mensch.“
„Entschuldigung, die Gewohnheit.“
„Ich gebe meiner Haushälterin Bescheid, dass ich morgen für ein paar Stunden weg bin. Wie passt es ihnen? Ich könnte um neun Uhr da sein.“
„Neun Uhr klingt gut. Sie wissen ja gar nicht, wie dankbar ich ihnen bin. Jetzt sehe ich erst einmal zu, dass ich ein paar Stunden Schlaf kriege.“
„Warten sie.“
Pastor Benedikt verschwand in den dunklen Schatten der Sakristei. Braugstetter hörte ihn kramen. Ein metallischer Gegenstand ging scheppernd zu Boden; verhaltenes Fluchen. Staubbedeckt kehrte Pastor Benedikt wieder in das trübe Kunstlicht des Kirchenschiffs zurück.
„Ein Kruzifix?“
„Hängen sie es sich um den Hals und legen es auf keinen Fall ab. Damit sind sie heute Nacht sicher.“

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