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Das Problem der Willensfreiheit. Zur Kritik an Frankfurt-Style Cases in der Dilemma Defense Debatte

Ist Black ein unwichtiger Nebencharakter?

Céline Sun

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Geisteswissenschaften, Kunst, Musik / 20. und 21. Jahrhundert

Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2017 im Fachbereich Philosophie - Philosophie des 20. Jahrhunderts, Note: 1,0, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg (Philosophische Fakultät), Veranstaltung: Hauptseminar: Das Problem der Willensfreiheit, Sprache: Deutsch, Abstract: Eine lange Zeit dominierende Überzeugung innerhalb der Debatte über Willensfreiheit und moralischer Verantwortlichkeit des Menschen ist im Principle of Alternate Possibilities (PAP) formuliert: Wenn ein Akteur moralisch verantwortlich für eine Entscheidung ist, dann hätte er anders entscheiden können müssen. Hinter diesem Prinzip steht eine bestimmte Vorstellung der Kontrolle über eigene Entscheidungen, die von vielen als ein grundlegendes Kriterium für die Freiheit eines Akteurs in Bezug auf die Entscheidungsfindung angesehen wird: Er muss die Möglichkeit gehabt haben, sich auch für eine alternative Handlung zu entscheiden. Nimmt man einen kausalen Determinismus an, der den Weltverlauf durch vergangene Weltzustände und Naturgesetze bestimmt, begründet das PAP die Position des Inkompatibilismus. Um das PAP zu widerlegen, entwarf Harry Frankfurt in „Alternate Possibilities and Moral Responsibility” (1969) ein Gedankenexperiment, das in seiner allgemeinen Struktur als Frankfurt-style case (FSC) bezeichnet wird. Eine bekannte weiterentwickelte Version des Gedankenexperiments stammt von John Martin Fischer, z.B. in „Frankfurt-type Examples and Semicompatibilism: New Work“ (2011). Ein FSC zeichnet sich durch die entscheidende Rolle eines counterfactual interveners aus. Dieser gewährleistet, dass der Akteur, um dessen Willensentscheidung es geht, keine Möglichkeit hat, sich anders zu entscheiden, ohne jedoch Einfluss auf die Entscheidungsbildung an sich zu nehmen. Da sich durch diese Eigenschaften der counterfactual intervention die Intuition einstellt, dass der Akteur moralische Verantwortung für seine Entscheidung/Handlung tragen könnte, scheint der FSC ein ernstzunehmender Angriff gegen das PAP zu sein. Viele Vertreter des PAP geben sich jedoch nicht geschlagen und haben verschiedene Kritikpunkte gegen die Aussagekraft des FSC vorgebracht. Eine der hartnäckigsten Herausforderungen für den FSC ist die sogenannte Dilemma Defense (erstmals 1985 von Robert Kane formuliert). Diese Arbeit ist eine zusammenhängende Rekonstruktion und kritische Reflexion eines Diskussionsstrangs innerhalb der darauf entbrannten Debatte, der auf der einen Seite von Fischer als Verteidiger des FSC geführt wird. Leitgedanke ist die strittige Frage, wie entscheidend die Rolle des counterfactual interveners in FSCs wirklich sein kann.

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Schlagwörter

Frankfurt-Style Case, Dilemma Defense, John M. Fischer, Analytische Philosophie, Willensfreiheit