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Biopolitik im Dritten Reich. Eine Theorie nach Michel Foucault und ihre praktische Anwendung auf das politische System des Dritten Reiches

Sarah Heine

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Sozialwissenschaften, Recht, Wirtschaft / Völkerkunde

Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Kulturwissenschaften - Europa, Note: 1,0, Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder), Sprache: Deutsch, Abstract: Der französische Philosoph Michel Foucault entwickelte in seinem Buch "Sexualität und Wahrheit I" den Begriff der Bio-Macht. Die aktuellen Diskussionen über die Bio-Macht oder auch Bio-Politik befassen sich vorwiegend mit dem Gebiet der Genforschung und der Frage nach der Relevanz der Ethik bei den Eingriffen in den menschlichen Körper. Es geht um den Menschen als Ersatzteillager und um die technische Optimierung des Körpers mittels Gentechnologie. Diese Thematik soll jedoch nicht Gegenstand dieser Hausarbeit sein. Vielmehr möchte ich versuchen, den von Foucault skizzierten Begriff der Bio-Macht theoretisch zu erfassen. Um zu diesem Ziel zu gelangen, werde ich mich auf der Grundlage der von ihm verfassten Schriften mit der Entstehung der Bio-Macht, ihrer Charakteristik und ihren Mechanismen beschäftigen. Ein wichtiger, hierbei noch zu berücksichtigender Punkt, soll die Rolle der Sexualität für den Einfluss der Macht und das Zusammenspiel von Macht und Wirtschaft einnehmen. Im anschließenden Teil der Arbeit werde ich versuchen, das Konstrukt Bio-Macht auf das Modell des totalitären Systems, in diesem Fall auf das des Dritten Reiches, zu übertragen. Es soll untersucht werden, welche Mechanismen des nationalsozialistischen Staates Foucaults Begriff der Bio-Macht widerspiegeln. Dies möchte ich für ausgewählte politische Programme, wie das der Rassenhygiene, vornehmen. In diesem Zusammenhang soll gezeigt werden, welche Rolle der Rassismus bei der Machtausübung der Bio-Macht inne hat und wie stark alle Handlungen der Politik auf das Endziel Norm ausgerichtet sind. Foucault sah in der Bio-Macht die Gefahr des totalen Einschlusses der Individuen, mit anderen Worten, die Gefahr der totalen Kontrolle und Regulation. Das abschließende Ziel meiner Arbeit ist es zu verdeutlichen, inwiefern diese Gefahr im Dritten Reich bestand. Mit der hier vorliegenden Untersuchung möchte ich einen Beitrag zur praktischen Anwendung des Machtbegriffes von Foucault leisten, da dieser, meiner Meinung nach, aktueller denn je ist. Ich möchte dazu anregen, das Modell auch auf die heutige Zeit anzuwenden, um somit die Sichtweise auf die Gefahren und Mechanismen unserer Politik zu erweitern. Sicherlich können in diesem begrenzten Umfang nicht alle Seiten des Problems beleuchtet werden, ich hoffe jedoch einen brauchbaren Einstieg schaffen zu können.

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