GEO Epoche 109/2021 - Die Geschichte Südostasiens
GEO Epoche Redaktion
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Geisteswissenschaften, Kunst, Musik / Geschichte
Beschreibung
Im Sport spricht man ja häufig vom undankbaren vierten Platz. Und dieses Bild lässt sich durchaus auch auf andere Bereiche übertragen. Zum Beispiel auf die Rangliste der bevölkerungsreichsten Länder der Erde. Die ersten drei Plätze kann wohl jeder ohne allzu viel Nachdenken nennen. Auf dem Siegertreppchen steht ja auch ein altbekanntes Trio: China, Indien und die USA. Doch wer folgt dann? Würden Sie in einer Quizshow diese Frage ohne Joker beantworten wollen? Vermutlich nicht. Dabei ist das viertplatzierte Land – Indonesien – nicht nur Heimat von rund 270 Millionen Menschen, es ist auch eine der am schnellsten wachsenden Ökonomien der Welt. Seine Hauptstadt Jakarta liegt zudem in einer der größten Metropolregionen überhaupt. Und doch ist Indonesien und mit ihm ganz Südostasien immer noch so etwas wie ein blinder Fleck – zumindest in unserem eurozentrischen Blick. Daran haben auch die Ereignisse der Kolonialherrschaft und des Kalten Krieges nicht grundlegend etwas geändert. Für viele Europäer steht diese Weltgegend noch immer im Schatten größerer und einflussreicherer Staaten, wie eben Indien oder China. In dieser Ausgabe wollen wir uns endlich diesem faszinierenden Zwischenreich widmen. Besonders empfehlen möchten wir Ihnen die Geschichte unseres Kollegen Johannes Strempel. Er hat die thailändische Hauptstadt Bangkok in einem entscheidenden Moment ihrer Geschichte porträtiert (Seite 100). Der Text erklärt auch, warum ausgerechnet Thailand, das damals noch Siam hieß, sich im 19. Jahrhundert der Kolonialisierung durch die Europäer entziehen konnte. Und wir schlagen einen Bogen ins Heute: Mit der malaysischen Historikerin Sandra Khor Manickam haben wir unter anderem über den Militärputsch in Myanmar gesprochen. Die Ereignisse stimmen sie paradoxerweise hoffnungsvoll. Denn die Härte der Generäle hat dazu geführt, dass sich in ganz Südostasien gleichgesinnte Gruppen mit den Demonstrantinnen und Demonstranten solidarisieren. Und auch sonst sieht Manickam Zeichen für eine wachsende gemeinsame südostasiatische Identität. Das ganze Gespräch finden Sie auf Seite 152.
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