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Der Röderberg-Verlag: Chronik eines antifaschistischen Verlages

Julia Leser

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Sozialwissenschaften, Recht, Wirtschaft / Medienwissenschaft

Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Mediengeschichte, Note: 1,0, Universität Leipzig (Institut für Medien- und Kommunikationswissenschaften), Veranstaltung: Politik und Ökonomie der Kommunikation, Sprache: Deutsch, Abstract: „Wir schwören deshalb vor aller Welt auf diesem Appellplatz, an dieser Stätte des faschistischen Grauens: Wir stellen den Kampf erst ein, wenn auch der letzte Schuldige vor den Richtern der Völker steht! Die Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln ist unsere Losung. Der Aufbau einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit ist unser Ziel. Das sind wir unseren gemordeten Kameraden, ihren Angehörigen schuldig.“ So formulierten die kommunistischen Widerstandskämpfer ihre Entschlossenheit auf der Trauerkundgebung des Internationalen Lagerkomitees für die Toten von Buchenwald am 19. April 1945. Der so genannte „Schwur von Buchenwald“ entwickelte sich in den folgenden Jahren zu einem wichtigen Symbol für die ehemaligen politischen Häftlinge unter dem Gewaltregime Adolf Hitlers. Die im März 1947 gegründete „Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes“, kurz: VVN, begriff den Schwur als Kampfansage für ihre politische Arbeit im Rahmen der Entnazifizierung, Demokratisierung und Vergangenheitsbewältigung Deutschlands. Den Terror, den die Verfolgten am eigenen Leib erfahren hatten, wollten sie getreu dem „Schwur von Buchenwald“ nie wieder Wirklichkeit werden lassen. Auch der „hauseigene“ Röderberg-Verlag der VVN, den die vorliegende Arbeit zum Inhalt hat, stellte den Schwur einigen seiner Publikationen voran. Die politische Richtung des Verlages wird eindeutig: Im Verlagsprogramm finden sich neben Sachbüchern über Faschismus und Widerstand auch antifaschistische Romane sowie Einzeldarstellungen nationalsozialistischer Konzentrationslager. Man wollte informieren, aufklären, aufarbeiten. Inwieweit diese Ziele erfüllt wurden und woran der Verlag schließlich scheiterte, soll in der vorliegenden Arbeit untersucht werden. Aufgrund der geringen Quellenlage zum „Röderberg-Verlag“ soll das Thema aus verschiedenen historischen, oft auch kontroversen Perspektiven erschlossen werden. Denn wie die meisten politischen Richtungsverlage der frühen Bundesrepublik spiegelt auch der Röderberg-Verlag historische Aspekte rund um die Frage nach einer deutschen Identität im Kontext einer traurigen Vergangenheit wider. Viele politische Verlage der frühen Bundesrepublik wirken fast wie Kommentatoren einer konfliktreichen BRD-Geschichte; hier bildet der Röderberg-Verlag keine Ausnahme.

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Schlagwörter

Verlagsgeschichte, Antifaschismus, Identität, BRD, Geschichtsbewusstsein, Vergangenheitsbewältigung, Publizistik, Röderberg-Verlag, DDR, VVN, Erinnerung