Die satirische Darstellung der bürgerlichen Gesellschaft im späten 19. Jahrhundert. Die besitzende Schicht in Fontanes „Frau Jenny Treibel“
Peter Golde
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Geisteswissenschaften, Kunst, Musik / Deutsche Sprachwissenschaft
Beschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2,0, Technische Universität Berlin (Institut für Literaturwissenschaft), Veranstaltung: Fontane und der bürgerliche Realismus, Sprache: Deutsch, Abstract: „…Titel: ››Frau Kommerzienrätin oder Wo sich Herz zum Herzen findt ‹‹. Dies ist die Schlußzeile eines sentimentalen Lieblingsliedes, das die 50jährige Kommerzienrätin im engeren Zirkel beständig singt und sich dadurch Anspruch auf das ››Höhere‹‹ erwirbt, während ihr in Wahrheit nur das Kommerzienrätliche, will sagen viel Geld, das ››Höhere‹‹ bedeutet…“. Gerade die Vereinbarkeit dieser Gegensätzlichkeit ist es, die Theodor Fontane seiner Hauptfigur zumutet und womit die zentrale Thematik seiner Milieustudie festgelegt ist. Knapp zusammengefasst sagt dieser Satz alles aus, um was es in Theodor Fontanes Gesellschaftsroman „Frau Jenny Treibel“ (so der spätere Titel) geht. Mit einem Minimum an Handlung auskommend und in einem, sich auf Gespräche beschränkendem Erzählstil wird hier u. a. dem bourgeoisen Besitzbürgertum des ausgehenden 19. Jahrhunderts der Spiegel vorgehalten. Einer kurzen historische Einordnung, der soziokulturellen und gesellschaftlichen Zustände der damaligen Zeit, folgt eine Erörterung über Fontanes Mentalitäten und Einstellungen zu eben diesen Zuständen, wie sie anhand brieflicher Zeugnisse festgemacht und belegt werden können. Die zum Teil harschen Worte, die Fontane in seinen Briefen verwendet, woraus seine kritische Haltung deutlich zu ersehen ist, beziehen sich vielfach zwar nicht konkret auf „Frau Jenny Treibel“, so aber doch auf die hierin behandelte Thematik. Die deutlichen Worte schwächen sich zu humoristischen Bildern ab, ein satirischer Grundton hält Einzug in die Schilderungen der Personen und deren Handlungen; dennoch bleibt die Kritik bestehen und ist sowohl für den damaligen als auch für den heutigen Leser unschwer zu erkennen. So soll auch im weiteren Verlauf der Arbeit, primär anhand der Darstellung der Industriellenfamilie Treibel und seiner Agitationen und Interaktionen im Roman, wobei ein besonderer Augenmerk auf die Hauptgestalt gerichtet ist, versucht werden herauszuarbeiten, inwieweit die satirische Grundkonzeption und die humoristische Darstellungsvariante, Theodor Fontanes gesellschaftskritischen Mentalitäten gerecht und somit als solche nach wie vor erkannt werden.
Kundenbewertungen
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