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Multisensorielle Semantik im Mittelalter

Florian Schneider

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Geisteswissenschaften, Kunst, Musik / Deutsche Sprachwissenschaft

Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Germanistik - Semiotik, Pragmatik, Semantik, Note: 2,0, Universität Karlsruhe (TH) (Institut für Literaturwissenschaft - Mediävistik), Veranstaltung: Vom Leib zum Buch, Sprache: Deutsch, Abstract: Ganz alltäglich benutzen wir Sprache, um mit anderen zu kommunizieren, uns mitzuteilen oder Dinge zu beschreiben. Dass hierbei jeder einzelnen Äußerung ein bestimmter kontextueller Wert gegeben wird, geschieht beinahe unbewusst. Aber welche Grundkenntnisse müssen wir haben, um das Gesagte, Gehörte oder Gelesene richtig einzuordnen. Welche Rolle spielt die Umwelt, die Gesellschaft und die Zeit, in der wir leben, zur richtigen Deutung der Äußerung? Die Sprachwissenschaft hat sich unter anderem durch Ferdinand de Saussure intensiv mit der Differenzierung des zeichenbasierten Wortes und dessen unterschiedlich determinierten Inhalt, seiner Semantik, beschäftigt. Die Semantik befasst sich unter anderem genau mit den oben aufgeworfenen Fragen nach der Bedeutung von Wörtern im Sprachgebrauch. Die Voraussetzungen, die dazu notwendig sind, sollen Gegenstand dieser Arbeit sein, insbesondere unter dem Aspekt der Semantikentwicklung im Mittelalter. Es soll gezeigt werden, dass unterschiedliche gesellschaftliche Kontexte zwangsläufig zu neuen Bedeutungsebenen geführt haben. Das ist an sich schon a priori relativ schlüssig, in Korrespondenz mit der multisensoriellen Wahrnehmung unterschiedlicher gesellschaftlicher Milieus kann diese Verbindung aufschlussreich sein. Kommunizieren die verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen überhaupt miteinander, und wenn ja, wie? Und müssen sie überhaupt miteinander Informationen austauschen? Diesen Fragestellungen geht diese Arbeit unter anderem nach. Für jede Sprachgemeinschaft bildet sich ein Wortschatz aus, der von der Umwelt mitabhängig ist und geprägt wird. So haben Wüstenbewohner mehrere verschiedene Wörter, um Sand zu beschreiben; analog gilt das beispielsweise auch bei den Eskimos, die mehrere Begriffe für Schnee und seine Erscheinungsformen haben. Aber für alle gilt, „[…]daß die Sprache ein auf mehreren Ebenen organisiertes Kenntnissystem von Einheiten und Regeln ist“, und damit in gewisser Art und Weise von allen Sprachteilnehmer eines Sprachsystems annähernd gleich benutzt wird. Der Unterschied ergibt sich in der Regel erst aus dem differenzierten Gebrauch einzelner Gruppen und Milieus, die die Sprache explizit für ihre Kommunikation und Beschreibung nutzen, den Objekten ihre eigene und spezielle Bedeutung, also Semantik, geben.

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Schlagwörter

Mittelalter, Semantik, Buch, Multisensorielle, Leib