Bund Deutscher Mädel
Joana Peters
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Sozialwissenschaften, Recht, Wirtschaft / Sonstiges
Beschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Soziologie - Krieg und Frieden, Militär, Note: 2,3, Christian-Albrechts-Universität Kiel (Institut für Soziologie), Veranstaltung: Jugendsoziologie- Jugend in Bewegung, Sprache: Deutsch, Abstract: Würde man heutzutage eine Umfrage zur weiblichen Emanzipation unter jungen Mädchen durchführen, so würde man über alle sozialen Unterschiede hinweg mit wenigen Ausnahmen ein einheitliches Bild, bezüglich der Vorstellungen und Assoziationen, erhalten, wobei ich behaupte, dass ein Großteil sich als emanzipiert bezeichnen würde. „Sich von Männern nichts sagen lassen“, „selbstständig sein in Arbeits- und Privatleben“, „wissen was man will und sich das auch nehmen“, könnten geäußerte Gedanken sein, die die Mädchen mit Emanzipation in Verbindung bringen. Jene Aussagen bedingen aber das Wissen um andere soziale Verhältnisse. Sei es den Mädchen auch nicht stets bewusst, aber das Bewusstsein um ein anderes Rollenbild der Frau wird meist schon von Kind auf an sie herangetragen. Ob es in diesem Zusammenhang die Mutter oder große Schwester gewesen ist, die ihnen die Wichtigkeit einer eigenständigen Persönlichkeitsentfaltung, besonders unabhängig vom männlichen Einfluss, aufgezeigt hat, sei in diesem Zusammenhang dahingestellt. Wichtig ist nur, dass von einigen Ausnahmen abgesehen, die patriarchalisierte Weltstruktur zusehends aufgebrochen wird. Dass dieses Verständnis und Weltbild noch vor rund 60 Jahren undenkbar gewesen wäre, möchte ich im Verlauf meiner Arbeit über den Bund Deutscher Mädel im 3. Reich eingehender beleuchten. Im Rahmen meiner Arbeit habe ich mich drei Thesen aus meiner Sekundärliteratur verschrieben, die ich anhand ausgewählter Bereiche belegen möchte. Es gilt darzulegen: • „Mädchen wurden durch den BDM repressiv eingeengt, ,ausgerichtet`, im ,Volksinteresse` instrumentalisiert, für den Krieg funktionalisiert. • Mädchen hatten im NS ihr Ich vollkommen aufzugeben; Subjektäußerungen hatten in den Erziehungsvorstellungen des BDM keinen Platz. • Mädchen wurden vom BDM eingesetzt, von oben und durch Männer bevormundet sowie unselbstständig gehalten.“ Folglich möchte ich die in den Reihen des NS- Staates vor Kriegsbeginn vorherrschende männliche Dominanz und den damit einhergehenden Antifeminismus aufweisen, indem ich deskriptiv vom Internen, sprich der Struktur, zum interpretativen Allgemeinen, dem Leben der Mädchen, überleite. Dabei wird das Ziel der Ausrichtung der Mädchen, mit Hilfe von zugesicherter „Scheinemanzipation“, die Hausfrauen und Mutterrolle zu übernehmen, sichtbar. Von der typischen Art der Gliederung und meiner persönlichen Schwerpunktsetzung auf ausgewählte, wichtige Bereiche des Lebens der Mädchen, erhoffe ich mir einen klaren aber umfassenden Überblick über die damaligen Verhältnisse vermitteln zu können. Im selben Zuge ist es mir ein Anliegen mit eventuell bisher bestehenden falschen Eindrücken aufzuräumen. Während der Beschäftigung mit dem Thema und der Recherchearbeit bin ich auf neue Erkenntnisse gestoßen, die mir zuvor nicht in dem Umfang geläufig waren. Obwohl ich der Annahme war, einen umfassenden Überblick über das Themenfeld aufgrund schulischer Vermittlung und privater Lektüre zu haben, waren mir gewisse Widersprüche von Ideologie zum BDM Selbstverständnis nicht bewusst. Im Folgenden möchte ich u.a. auf jene verweisen, um das künftige Bild des „deutschen Mädel“ abzurunden.
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