Handeln nach Träumen - Überlegungen zu den narrativen Funktionen von Träumen in ausgewählten Beispielen der höfischen Epik
Jenny Ebert
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Geisteswissenschaften, Kunst, Musik / Deutsche Sprachwissenschaft
Beschreibung
Magisterarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 2,3, Technische Universität Dresden, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Magisterarbeit beschäftigt sich mit der Bedeutung von Träumen in epischen Werken des Hochmittelalters. Dabei ist die Überschrift der Arbeit in doppeldeutigem Sinn zu verstehen. Zum einen wird das Handeln „zeitlich nach“ Träumen behandelt und zum anderen „gemäß“ Träumen. Denn der Einbau von Träumen, die Figuren in epischen fiktiven Texten haben, hat natürlich immer einen Sinn in der Erzählung. Hierfür gibt es verschiedene Zwecke, mit denen sich diese Arbeit ausführlich auseinandersetzt. Dabei sind drei große Kategorien gewählt worden: 1. Der Traum teilt dem Publikum/dem Leser Wissen mit, 2. er teilt der Figur in der Erzählung Wissen mit, und 3. er teilt Figur und Publikum Wissen mit. Der Fall, dass solch ein Traum dem Publikum Wissen mitteilt, wird anhand des „Parzival“ von Wolfram von Eschenbach erläutert. Der Protagonist träumt nach seinem ersten Besuch in der Gralsburg von Schwertkämpfen, die er bestehen muss. Doch beim Erwachen beschäftigt sich Parzival in keiner Weise mit diesem Traum. Dass der Traum der Figur Wissen mitteilt, das das Publikum schon hat, wird am Traum des Protagonisten im „Moriz von Craûn“ vom falschen Verhalten der Gräfin (Traum als auslösendes Moment) sowie am Traum Marjodos über die Beziehung von Tristan und Isolde im „Tristan“ Gottfrieds von Straßburg (Traum als Aufklärer) erläutert. Die Kategorie der Wissensvermittlung durch einen Traum sowohl an Figur als auch an Publikum ist etwas umfangreicher und wird daher in vier Einzelfälle unterteilt: am Beispiel von vier verschiedenen Träumen im „Helmbrecht“ von Wernher dem Gartenaere (Reaktion und Ignoranz der Figur), an Kriemhilds drei Träumen vom Tod ihres geliebten Siegfried im „Nibelungenlied“ (Ängstigung und Handlung), am Traum von Herzeloyde im „Parzival“ (verstehendes Ignorieren) und an Josephs Träumen in der „Wiener Genesis“ (glücksverheißende Träume). Als Fazit wird festgehalten, dass Träume in epischen Texten des Mittelalters immer Bedeutung haben. Allerdings nicht ausschließlich für den Fortgang der Erzählung, sondern manchmal auch nur für die Atmosphäre, also für Spannungsaufbau und -erhaltung in der Erzählung.
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Funktionen, Träumen, Handeln, Beispielen, Epik