Einfluss der Beziehung zu Olga Waissnix auf Leben und Werk Arthur Schnitzlers
Christina Wolf
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Geisteswissenschaften, Kunst, Musik / Theater, Ballett
Beschreibung
Vordiplomarbeit aus dem Jahr 2000 im Fachbereich Theaterwissenschaft, Tanz, Note: 1,3, Universität Hildesheim (Stiftung) (Institut für Medien- und Theaterwissenschaft), Sprache: Deutsch, Abstract: Der Mensch und der Dichter Arthur Schnitzler... Zwei fast eigenständige Persönlichkeiten, die sich manchmal im Weg standen, wenn es um seine dichterischen Aktivitäten ging, die aber auch nicht ohne einander denkbar wären, da der Dichter seine Anregungen und seine Figuren nur aus der erlebten Realität des Menschen Schnitzler gewinnen konnte. Bis heute prägen die Erfahrungen des Menschen Arthur Schnitzler seine Werke und machen sie so zu einem unverwechselbaren persönlichen Zeugnis eines Lebens im Wien der Jahrhundertwende. Dass die zwei Hälften Arthur Schnitzlers, der Mensch und der Dichter, sich nicht aus den Augen verloren haben, dass nicht die ernüchternde Lebensperspektive ein durchschnittlicher Arzt zu werden die künstlerische Entwicklung hemmte, dafür zeichnete sich eine Frau verantwortlich: Olga Waissnix traf Arthur Schnitzler zu einer Zeit, in der der junge Mann hin- und hergerissen war zwischen seinen, oft noch dilettantischen, künstlerischen Versuchen und der vom Vater bestimmten Laufbahn als Arzt. Sie spürte sein Talent, die Dinge zu sagen, die unter der Oberfläche verborgen waren: „Hervorragende Geister müssen ringen, damit die Dutzendmenschen, die sie zuerst anfeindeten, es dann recht bequem haben. Sie gehören zu den Kämpfern des 20. Jahrhunderts [...]!“3 In ihrer gemeinsamen Liebe und besonders in ihrem späteren Briefwechsel ermutigte und bestärkte sie ihn, seinen künstlerischen Neigungen zu folgen. In einer Zeit, in der der spätere Erfolg des Dichters noch nicht abzusehen war, hielt sie zu ihm und gab so vielleicht seinem Leben die entscheidende Richtung, ein großer Dichter zu werden. Olga selbst war ein solcher Erfolg nicht vergönnt. Als Opfer der herrschenden Moral, verweigerte sie Schnitzler eine „richtige“ Beziehung und zog sich in ihre träume einer idealisierten Liebe zurück. Am Ende ihres Lebens musste sie erkennen, dass sie nicht nur ihre große Liebe Schnitzler verloren, sondern auch sich selbst bis zur Selbstaufgabe preisgegeben hatte. Diese Arbeit versucht, die Beziehung der beiden von ihrem Treffen in Meran bis zu Olgas Tod darzustellen und die Auswirkungen dieser „metaphysischen“ Freundschaft auf Leben und Werk des Dichters anhand schriftlicher Zeugnisse der beiden nachzuzeichnen. Da ein Verständnis ohne die Beschreibung der Gesellschaft im ausgehenden 19. Jahrhundert nicht möglich wäre, soll dies nun zu Anfang geschehen.
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