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Retrospektive Sinnstiftung in den Kurzgeschichten An Occurrence at Owl Creek Bridge und Chickamauga von Ambrose Bierce

Wolfgang Scholz

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Geisteswissenschaften, Kunst, Musik / Englische Sprachwissenschaft / Literaturwissenschaft

Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2001 im Fachbereich Anglistik - Literatur, Note: 2, Justus-Liebig-Universität Gießen (Institut für Anglistik), Veranstaltung: Deutsche und amerikanische Kurzgeschichten im 19. und 20. Jahrhundert, Sprache: Deutsch, Abstract: Ambrose Bierce wurde 1842 als zehntes von dreizehn Kindern In Ohio geboren. Im Alter von 17 Jahren nahm er am Bürgerkrieg teil. Er war an verschiedenen Schlachten beteiligt, darunter auch die Schlacht von Chickamauga. Aufgrund seines Lebenslaufs spürte er die Grausamkeiten des Krieges am eigenen Leibe; sein militärischer Werdegang endete mit einer Kopfverletzung im Juni 1864. Nicht lange nach seiner Genesung begann seine literarische Karriere. Er arbeitete für verschiedene Zeitschriften als Journalist und Kolumnist. 1872 erschien seine erste Kurzgeschichte, "The Haunted Valley". Bis zu seinem Tod blieb der Krieg das wichtigste Thema seiner Dichtung. Neben Kriegsgeschichten und Geschichten, die sich mit dem Übernatürlichen befassen, veröffentlichte er auch eine Anzahl grotesker Erzählungen, die sich jeder Gattungseinordnung entziehen. Eine Anthologie seiner Kurzgeschichten teilt diese in drei Kategorien ein: "The World of Horror", "The World of War" und "The World of Tall Tales" . "Bitter Bierce" war gefürchtet wegen seines Zynismus und seiner kritischen Äußerungen. Dieser Zynismus, gepaart mit dem Hang zum Grotesken findet sich in den meisten seiner Kurzgeschichten wieder, so auch in "Chickamauga". Während seine Horrorgeschichten menschliche Ängste häufig von der psychologischen Seite her betrachten, manifestiert sich der Schreck in den Kriegsgeschichten oft in der schonungslosen Schilderung der Grausamkeit des Krieges. Neben dieser expliziten Darstellung dieser Greuel verstand Bierce sich darauf, die psychologische Schrecken zu beschreiben, den seine Protagonisten in den Geschichten erleben. Die beiden hier betrachteten Kurzgeschichten haben eine Sache gemeinsam: In beiden Geschichten wird dem Leser eine wichtige Information, die für ein Verständnis der Handlung essentiell ist, bis zum Schluß vorenthalten. Zwar werden unterschwellig Andeutungen gegeben, die auf diese Information hinweisen, aber erst bei erneutem Lesen der Geschichte kann der Leser diese Hinweise richtig einordnen. Um der Handlung einen Sinn abzugewinnen, ist also ein zweiter Lesevorgang unbedingt erforderlich. Folglich muß bei der Untersuchung der Geschichten einerseits die Wirkung betrachtet werden, die diese auf den Leser beim ersten Lesen hat; diese wird kontrastiert in Bezug auf die zahlreichen Hinweise, die sich dem Leser erst bei zweiten Lesen erschließen. [...]

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Schlagwörter

Kurzgeschichte, retrospektive Sinnstiftung