Gibt es unauflösliche moralische Dilemmata im Utilitarismus John Stuart Mills?
Stefan Grzesikowski
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Geisteswissenschaften, Kunst, Musik / Philosophie
Beschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Philosophie - Praktische (Ethik, Ästhetik, Kultur, Natur, Recht, ...), Note: 2,0, Universität Potsdam (Institut für Philosophie), Veranstaltung: Das moralische Dilemma, Sprache: Deutsch, Abstract: Zur Klärung moralischer Konflikte lassen sich vier Standardpositionen unterscheiden. Diese sind die Position von Thomas von Aquin, wonach die sittliche Weltordnung von Gott stammt, die Pflichtenethik Kants, der Utilitarismus und die Mitleidsethik Schopenhauers. Nachfolgend soll lediglich auf die Position Mills als einer der wirkungsmächtigsten Vertreter des Utilitarismus eingegangen werden. Nur am Rande wird zudem an einigen Stellen auf die Position Kants verwiesen. Um die Frage nach unauflösbaren moralischen Dilemmata im Utilitarismus zu klären, muss natürlich vorerst der Begriff des moralischen Dilemmas geklärt werden. Ist dies gelungen, muss nachfolgend wenigstens in groben Zügen der Utilitarismus John Stuart Mills veranschaulicht werden, wobei sich hierfür vornehmlich auf den Essay ‚Utilitarianism’ (‚Der Utilitarismus’), welcher teilweise bereits 1861 und vollständig dann zum ersten Mal 1863 erschien, bezogen werden wird. Die Position Jeremy Benthams spielt dabei insofern eine Rolle, als dass sie die Basis ist, auf die John Stuart Mill mit seinem eigenen Standpunkt aufgebaut hat, weshalb dann eben auch Benthams Utilitarismus und Mills Ablösung von diesem thematisiert werden. Um Mills Anschauung dann aufzuschlüsseln, wird sich vorwiegend den ersten beiden Kapitels seines Essays ‚Der Utilitarismus’ gewidmet. Anschließend wird dann hoffentlich die Frage zu beantworten sein, ob es unauflösbare moralische Dilemmata bei Mill gibt. Dies soll mit Hilfe von drei Beispielen geschehen, mit dem Lügendilemma, dem Dilemma aus ‚Sophie’s Choice’ und abschließend mit Dilemma zur Sterbehilfe bei schwerstbehinderten Neugeborenen. Ganz allgemein kann man das auf griechische Wurzeln zurückzuführende ‚Dilemma’ als ‚zweiteilige Annahme’ und damit als die Situation bestimmen, in der man zwischen zwei gleich (un-)angenehmen Dingen wählen soll oder muss. In der Antiken Logik werden mit dem positiven und dem negativen Dilemma zwei Standardformen unterschieden. Das positive Dilemma, auch konstruktiv genannt, hat die Form ((p oder non-p) und (wenn p dann q) und (wenn non-p dann q) also q), was auf ein Beispiel angewendet meint: Ein Soldat hat die Wahl zwischen einem ruhmvollen Sieg (p) oder einem ruhmvollen Tod (non p). Folglich muss er den Kampf (q) wählen, da nur dieser ihm beide Wahlmöglichkeiten bietet. Die Standardform des negativen, bzw. destruktiven Dilemmas lautet dagegen ((wenn p (dann q oder r) und (non-q und non-r) also (non p)).
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