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Die Krankheit Onania

Körperangst und die Anfänge moderner Sexualität im 18. Jahrhundert

Karl Braun

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Geisteswissenschaften, Kunst, Musik / Neuzeit bis 1918

Beschreibung

Die Aufklärung ist in einem zentralen Punkt der biblischen Weltordnung verpflichtet geblieben: dem des Geschlechtslebens. Daß nun dieser Aspekt menschlichen Daseins mit vernünftigem Denken angegangen wurde, änderte nichts an der Vorstellung, die Zeugungslust sei nur zur Fortpflanzung innerhalb der Ehe erlaubt. Doch wo die christliche Theologie in verbotener Lust noch Sünde sah, setzte der medizinische Diskurs der Aufklärung körperlichen Verfall. Sünder wurden nun zu Kranken, und so begann das Zeitalter nervöser Sexualkrankheiten. Die bedeutsamste war die Onanie, die vor allem Kinder und Jugendliche mit Tod oder Irrsinn bedrohte. Aus der dramatischen Anti-Onanie-Kampagne im 18. Jahrhundert entstand eine neue Ordnung des Geschlechts mit der Lust als Eigenwert. Wir haben sie als Sexualität zu bezeichnen gelernt. Unveränderter Nachdruck der Ausgabe von 1995

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Schlagwörter

Geschlechtskrankheit, Protestantismus, Anti-Onanie-Kampagne, Sexuelle Aufklärung, Christentum, Körperbilder, Reformation, Lust, Argumentation Tissots, Sünde, Hermeneutik, Sexualität