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Johann Sebastian Bach geht über den Sambesi

Reisen in die Schatten Europas

Wolfram Frommlet

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Alfred Kröner Verlag img Link Publisher

Sachbuch / Politik, Gesellschaft, Wirtschaft

Beschreibung

Die deutsche Hochkultur, klassische Musik – scheinbar unumstößliche Werte. Die Brüche kommen mit der 68er Bewegung: Vietnam, die Entlarvung der verheimlichten Geschichte Europas: die Shoa, der Kolonialismus. Willy Brandts Kniefall im Warschauer Ghetto wird zur Motivation für Wolfram Frommlets ›Kniefall‹ vor den Verbrechen Europas in den Kontinenten des Südens: den Entschluss, nach Afrika zu gehen, um dort ein Medienprojekt aufzubauen, Radio von unten, um denen eine Stimme zu geben, die keine haben: Frauen, der ländlichen Bevölkerung, den Armen, dem Reichtum afrikanischer Kulturen ein Forum zu verschaffen. Bach im Gepäck, Synonym für das Europa der Humanität, als Angebot gegen die Schatten Europas, die Frommlet ständig einholen: Er findet Schwarze, die lieber weiß, und Weiße, die lieber schwarz sein möchten, Helfer, die nur sich selbst helfen wollen, Situationen, die ihm Gewaltphantasien bescheren. Aus den Träumen von der post-kolonialen Befreiung werden Alpträume, aus Utopien Zynismen, aus vorgeblichen Antworten Fragen. Fast 30 Jahre in Asien, in Afrika, oft gegen die Interessen der neuen – und alten – Eliten, von ›Entwicklungshelfern‹, deren Hilfe von oben herab für die vorgeblich Unterentwickelten fast immer zur Katastrophe wird. Kolonialismus, Neo-Kolonialismus, die Ausbeutung der Dritten durch die Erste Welt – wir kennen die Schlagworte, aber was Wolfram Frommlet vor Ort mit eigenen Augen sieht, ist leider oft noch schlimmer, als wir es uns vorgestellt hatten. Doch er findet auch afrikanische Alternativen, die nicht zu neuen Abhängigkeiten führen, Geschichten und Geschichte von unten, von weißen Elefanten, vom Licht und vom Dunkel, vom Tag und von der Nacht.

Kundenbewertungen

Schlagwörter

Kolonialismus, Bereicherung, Ausbeutung, Kultur, Erfolgsgeschichten, Hilfsorganisationen, Uganda, Simbabwe, Verantwortung, Menschenrechte, Entwicklungshilfe, Ruanda, Menschlichkeit, Hilfe zur Selbsthilfe, Umweltverschmutzung, Stellvertreterkriege, Südasien, Menschenrechtsverletzung, Korruption, Postkolonialismus, Afrika