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Teamstrukturen und Leitung im ASD

Ein Beitrag aus dem Handbuch Allgemeiner Sozialer (ASD) Dienst, 4. Auflage

Joachim Merchel

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Geisteswissenschaften, Kunst, Musik / Sozialpädagogik, Soziale Arbeit

Beschreibung

Auch wenn die Aufgabenstruktur im ASD zunächst in der individualisierten Arbeit am Einzelfall besteht, so bedarf es für eine qualifizierte Aufgabenbewältigung der Teamarbeit: Eine fachlich qualifizierte Arbeit an Einzelfällen ist auf eine Erweiterung von Wahrnehmungen, Deutungsmustern und Interpretation angewiesen, um kompetent mit der in der Aufgabenstruktur enthaltenen Unsicherheit umgehen zu können; soziale Infrastruktur muss beobachtet und in Interorganisationsbeziehungen mitgestaltet werden. Eine realistische Einschätzung zum Sinn und zu den Potenzialen von Teamarbeit darf die problematischen Aspekte in der Entwicklungsdynamik von Teams nicht aussparen: Tendenzen zur Abschottung gegenüber anderen Teilen der Organisation, Reduktion von Vielfalt durch Angleichung mentaler Modelle, Erstarrung in Routinen. Eine zu große Stabilität von Teams wird zu einem Risikofaktor. Teams sind nicht an sich gut, sondern damit sie gut werden und den ihnen enthaltenen Sinn entfalten können, müssen sie strukturiert und durch kontinuierliche Entwicklungsimpulse angeregt werden. Damit Teams gut werden, bedarf es (a) eines Klimas der akzeptierten Differenz, (b) der Beobachtung der Gruppendynamik in Teams und darauf ausgerichteter Gestaltungsimpulse sowie (c) einer Strukturierung der Arbeitsabläufe und Arbeitsweisen. Teamarbeit und Leitung in Teams sind keine Gegensätze. Vielmehr bedarf es der Realisierung von (in der Regel personell eindeutig zugeordneten) Leitungsfunktionen, damit die für eine produktive Teamarbeit notwendigen Strukturierungsleistungen kontinuierlich und verlässlich erbracht werden. Teamleitung ist nicht allein als ein formal-hierarchisches Strukturelement zu betrachten. Im Mittelpunkt stehen inhaltliche Gestaltungsaufgaben, die sich zu fünf Aufgabenbereichen bündeln lassen: Koordination / Organisation, Kommunikation / Moderation / Integration / Motivierung, Repräsentation, Konfliktmanagement, Reflexionsförderung. Teamleitung ist Bestandteil einer Leitungsstruktur im Jugendamt / ASD, in der elementare Funktionen realisiert werden müssen: organisationsbezogene Strukturierung, Beobachtung und Gestaltung der Bezüge der Organisation zu ihrer Umwelt, Reflexion in Gang setzen und gewährleisten. Leitung realisiert sich in personenbezogenen und strukturbezogenen Leitungsaktivitäten. Damit Leitung kompetent gestaltet werden kann, bedarf es in den unterschiedlichen Steuerungsbereichen (fachlich, finanziell, organisationsbezogen, mitarbeiterbezogen, umweltbezogen) der Herausbildung von (a) Analyse und Planungskompetenzen, (b) Interaktions- und Kommunikationskompetenzen sowie (c) Reflexions- und Evaluationskompetenzen.

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Schlagwörter

Jugendamt, Gruppendynamik, Teambildung, Teamarbeit, Kompetenz, Soziale Arbeit, Leitung, Reflexion, Konfliktmanagement, Jugendhilfe