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Eine Untersuchung zum Antisemitismus in ausgewählten Werken Friedrich Nietzsches

Johannes Möbius

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29,99

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Geisteswissenschaften, Kunst, Musik / Deutscher Idealismus, 19. Jahrhundert

Beschreibung

Masterarbeit aus dem Jahr 2023 im Fachbereich Philosophie - Philosophie des 19. Jahrhunderts, Note: 1,15, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg (Institut für Philosophie), Veranstaltung: Mastermodul, Sprache: Deutsch, Abstract: Die vorliegende Arbeit untersucht die komplexe und sich wandelnde Beziehung Friedrich Nietzsches zum Antisemitismus anhand einer systematischen Analyse seiner Hauptwerke. Im Fokus stehen "Richard Wagner in Bayreuth", "Jenseits von Gut und Böse", "Zur Genealogie der Moral", "Der Fall Wagner" und "Der Antichrist" sowie die frühe Rede "Sokrates und die griechische Tragoedie". Die Untersuchung zeigt, dass Nietzsches Verhältnis zum Antisemitismus nicht einheitlich zu bewerten ist und sich im Laufe seines Schaffens deutlich verändert. Nach einer frühen, stark von Richard Wagner beeinflussten Phase, in der antisemitische Motive erkennbar sind, entwickelt Nietzsche eine differenziertere Position. Er würdigt die Leistungen seiner jüdischen Zeitgenossen und wendet sich gegen den rassistischen Antisemitismus seiner Zeit. Gleichzeitig konstruiert er in seinen späteren Werken ein problematisches Bild des "historischen Judentums", dem er eine zentrale Rolle bei der von ihm kritisierten "Umwertung aller Werte" zuschreibt. Die Arbeit verdeutlicht, warum Nietzsche-Interpreten zu so unterschiedlichen Einschätzungen seiner Haltung kommen können: Während er den modernen rassistischen Antisemitismus ablehnt und sich positiv über zeitgenössische Juden äußert, bleiben in seinen Werken andere problematische Formen der Judenfeindschaft bestehen - vom christlichen Antijudaismus bis hin zu verschwörungstheoretischen Elementen. Diese Ambivalenz wird durch eine detaillierte Textanalyse herausgearbeitet, die sowohl explizite Äußerungen als auch implizite Motive berücksichtigt. Die Untersuchung leistet damit einen Beitrag zur differenzierten Bewertung von Nietzsches Verhältnis zum Antisemitismus und zeigt die Notwendigkeit, verschiedene Formen der Judenfeindschaft zu unterscheiden. Sie macht deutlich, dass eine vereinfachende Kategorisierung Nietzsches entweder als Antisemit oder als "Freund der Juden" der Komplexität seiner Position nicht gerecht wird.

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Schlagwörter

moderner Antisemitismus, Wagner, Antijudaismus, Philosophie, Nietzsche, Antisemitismus, christlicher Antijudaismus