Die Vertreibung der Deutschen und ihre die Ankunft, Aufnahme und Integration in der SBZ/DDR (1944-1953)
Ch. Körner
Geisteswissenschaften, Kunst, Musik / Zeitgeschichte (1945 bis 1989)
Beschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Geschichte Deutschlands - Nachkriegszeit, Kalter Krieg, Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder), Sprache: Deutsch, Abstract: Wann, woher und wie kamen die Vertriebenen in die Sowjetische Besatzungszone (SBZ)? Wie verlief die Ankunft? Wie wurden sie anschließend in der Gesellschaft aufgenommen? Welche Unterstützung erhielten sie, welche Integrationsziele verfolgte die Politik? Wie verlief ihre Integration in den ersten Nachkriegsjahren, was waren Erfolge, wo gab es Misserfolge und wie ging die Politik damit um? Während des Bestehens der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) war die wissenschaftliche Aufarbeitung der Flucht, Vertreibung und Aussiedlung Personen deutscher Herkunft (Deutsche) aus den ehemals deutschen beziehungsweise deutsch besetzten Gebieten Ende des Zweiten Weltkriegs und in den darauf folgenden Jahren schwierig, größtenteils unmöglich. Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen waren in ihrer Themenwahl und -bearbeitung eingeschränkt, Forschungsvorhaben mussten stets von einer zentralen Stelle genehmigt werden (wie dem Ministerium für Hoch- und Fachschulwesen, Ministerium für Volksbildung oder dem Institut für Marxismus-Leninismus beim Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED)). Die Gewalttaten und -erfahrungen während der Vertreibungen, ebenso wie die Integrationserfahrungen der Vertriebenen auf dem Gebiet der heutigen fünf neuen Bundesländer, wurden in den historischen Aufarbeitungen der Kriegs- und Nachkriegsgeschehnisse in der Sowjetischen Besatzungszone und der DDR größtenteils ignoriert. Die Geschichte wurde öffentlich nur einseitig betrachtet, die Verbrechen wurden dem deutschen Faschismus zugeschrieben, ohne sie in Beziehung zur eigenen, bzw. kollektiven Verantwortung der Deutschen insgesamt (also auch der DDR) zu setzen. Die Gewalttaten, die von den sowjetischen Truppen und bestimmten Bevölkerungsgruppen während der Vertreibungen ausgingen, wurden verschwiegen. Das Aussparen der Aufarbeitung eines wichtigen Teils deutscher und europäischer Geschichte unterhöhlte die angestrebten und propagierten freundschaftlichen Beziehungen der DDR vor allem zu seinen östlichen Nachbarländern Polen und der Tschechoslowakei.
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