Die Wahrnehmung des Fremden. Ein Vergleich der Darstellungen bei Christoph Kolumbus und Amerigo Vespucci und deren Auswirkungen auf die Behandlung der indigenen Völker
Sophia Schumacher
Geisteswissenschaften, Kunst, Musik / Mittelalter
Beschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2025 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1,0, Universität Siegen (Philosophische Fakultät, Historisches Seminar), Veranstaltung: Jenseits der bekannten Welten. Begegnungen mit dem Fremden im Übergang zwischen Mittelalter und Früher Neuzeit, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Arbeit untersucht die Entdeckungsreisen von Christoph Kolumbus und Amerigo Vespucci, zwei Schlüsselfiguren der europäischen Expansion im 15. Jahrhundert. Im Zentrum steht die Fragestellung: Wie unterscheiden sich die Darstellungen des Fremden bei Christoph Kolumbus und Amerigo Vespucci, und welche Auswirkungen hatten diese auf die Wahrnehmung und Behandlung der indigenen Völker? Diese Frage ist besonders bedeutsam, da die Reisen sowohl neue Handels- und Erkundungsmöglichkeiten für Europa eröffneten, als auch den Beginn von Ausbeutung und Unterdrückung für die indigenen Gesellschaften markierten. Die Fragestellung fügt sich in den aktuellen Forschungsstand ein, der Kolumbus und Vespucci oft unterschiedlich bewertet. In der Forschungsliteratur wird Kolumbus zumeist als bedeutender Entdecker beschrieben, dessen Wirken jedoch ambivalente Folgen hatte. Urs Bitterli etwa beleuchtet in "Die Entdeckung Amerikas von Kolumbus bis Alexander von Humboldt" die weitreichenden Auswirkungen der Entdeckung auf die europäische und indigene Welt und setzt Kolumbus in den Kontext einer lang anhaltenden Kolonialgeschichte. Frauke Gewecke widmet sich in "Christoph Kolumbus: Leben, Werk, Wirkung" einer detaillierten Analyse der Person Kolumbus und seiner Zeit, während Alfred Kohler in "Columbus und seine Zeit" den historischen und politischen Hintergrund der europäischen Expansion des 15. Jahrhunderts schildert und Kolumbus' Rolle in diesem Prozess kritisch hinterfragt. Auch die von Marina Münkler in "Anbruch der neuen Zeit: Das dramatische 16. Jahrhundert" untersuchten gesellschaftlichen und kulturellen Umbrüche sind zentral, da sie das Spannungsfeld beschreiben, in dem Kolumbus und Vespucci agierten. Corina Bucher geht in "Christoph Kolumbus: Korsar und Kreuzfahrer" auf die vielschichtige Persönlichkeit Kolumbus' ein und zeigt auf, wie seine Identität zwischen Entdecker und Eroberer changierte. Ergänzend liefert Frauke Gewecke in "Wie die neue Welt in die alte kam" wertvolle Einblicke in die kulturellen Begegnungen und Missverständnisse, die durch die Entdeckungsreisen ausgelöst wurden. Methodisch erfolgt ein Vergleich der Berichte von Kolumbus und Vespucci, insbesondere von Kolumbus' "Erstem Brief" und Vespuccis "Mundus Novus". Diese Quellen werden daraufhin analysiert, wie sie die indigene Bevölkerung beschreiben und welche Auswirkungen ihre Sichtweisen auf die Kolonialpolitik hatten.
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Entdeckung Amerikas, Amerikanische Ureinwohner, Christoph Kolumbus, Kannibalismus, Kolumbus erster Brief aus der Neuen Welt, Amerigo Vespucci, Mundus Novus Amerigo Vespucci