Besonderheiten der Herausgeberfiktion in "Les Liaisons Dangereuses"
Fabian Hoppe
Geisteswissenschaften, Kunst, Musik / Romanische Sprachwissenschaft / Literaturwissenschaft
Beschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2024 im Fachbereich Französische Philologie - Literatur, Note: 1,0, Universität Leipzig (Institut für Romanistik), Veranstaltung: Les Liaisons dangereuses – Gefährliche Liebschaften zwischen Brief, Roman und Film, Sprache: Deutsch, Abstract: Die vorliegende Arbeit untersucht die spezifische Funktion der Herausgeberfiktion in Pierre Choderlos de Laclos' "Les Liaisons Dangereuses" und analysiert deren narrative sowie paratextuelle Bedeutung. Im Mittelpunkt steht die Frage, warum der Autor eine ungewöhnliche Aufspaltung der Herausgeberfigur in einen "Herausgeber" und einen "Sammler der Briefe" vornimmt und welche Effekte diese Struktur auf die Leserinnenrezeption hat. Dabei wird herausgearbeitet, dass die Widersprüchlichkeit der beiden Vorwörter eine gezielte narrative Strategie darstellt, um die Authentizität der Briefe zu hinterfragen und die Grenzen zwischen Fakt und Fiktion bewusst zu verwischen. Durch die methodische Anwendung der Theorien Gérard Genettes zur Paratextualität sowie Uwe Wirths Konzept der Herausgeberfiktion wird gezeigt, wie Laclos seine Leserinnen aktiv in den Deutungsprozess einbindet und sie zur Reflexion über narrative Autorität, Textwahrheit und literarische Manipulation anregt. Die Untersuchung verdeutlicht, dass die Herausgeberfiktion in "Les Liaisons Dangereuses" nicht nur eine konventionelle narratologische Technik ist, sondern ein wesentliches Mittel zur Inszenierung der thematischen Ambivalenz des Romans und der Machtstrukturen innerhalb der erzählten Welt.
Kundenbewertungen
Paratextualität, Gérard Genette, Paratexte, Pierre Choderlos de Laclos, Gefährliche Liebschaften, Uwe Wirth, Briefroman, Vorwörter, Les Liaisons Dangereuses, Narratologie, Herausgeberfiktion