Lehrerschaft an deutschen Schulen. Proletariat oder pro Kapital?
Fabian Hoppe
Geisteswissenschaften, Kunst, Musik / Deutscher Idealismus, 19. Jahrhundert
Beschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2023 im Fachbereich Philosophie - Philosophie des 19. Jahrhunderts, Note: 1,0, Universität Leipzig (Institut für Philosophie), Veranstaltung: Klassenbegriff bei Marx, Sprache: Deutsch, Abstract: Die vorliegende Arbeit untersucht die soziale Verortung von Lehrkräften im deutschen Schulsystem unter Anwendung der marxschen Klassentheorie. Ausgangspunkt der Analyse ist die Frage, ob Lehrkräfte eher dem Proletariat oder dem Kapital zuzurechnen sind. Auf Basis einer detaillierten Auseinandersetzung mit dem Begriff der produktiven Arbeit sowie der Rolle des Bildungswesens innerhalb der kapitalistischen Produktionsweise wird die These entwickelt, dass Lehrkräfte primär als Teil des Proletariats betrachtet werden können. Entscheidend hierfür ist ihre Funktion innerhalb der Reproduktion des Arbeitsvermögens, durch die sie zur Aufrechterhaltung des Kapitalismus beitragen. Dabei wird insbesondere auf Marx’ Konzept des „Gesamtarbeiters“ eingegangen, um die strukturelle Einbindung des Lehrberufs in den kapitalistischen Verwertungsprozess aufzuzeigen. Gleichzeitig wird diskutiert, inwieweit Lehrkräfte als Träger einer bürgerlichen Ideologie fungieren und somit Herrschaftsstrukturen reproduzieren. Die Arbeit zeigt, dass die Ambivalenz des Lehrerberufs – zwischen vergleichsweise hoher sozialer Absicherung und struktureller Einbindung in ein kapitalistisches Ausbeutungsverhältnis – mit den Kategorien der marxschen Klassenanalyse adäquat beschrieben werden kann. Abschließend wird auf mögliche Implikationen für das Selbstverständnis von Lehrkräften und deren Handlungsspielräume innerhalb des bestehenden Systems eingegangen.
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