Auswirkungen rassistischer Gewalterfahrungen auf die psychische Gesundheit von Lateinamerikanerinnen in der Schweiz
Julia Fetter
Sozialwissenschaften, Recht, Wirtschaft / Politische Soziologie
Beschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2022 im Fachbereich Soziologie - Politik, Majoritäten, Minoritäten, Note: 1,3, Technische Universität Darmstadt (Institut für Soziologie), Veranstaltung: Seminar zur Rassismusforschung, Sprache: Deutsch, Abstract: Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit dem subjektiven Erleben von von rassistischer Gewalt betroffener lateinamerikanischer Frauen, die zwischen 1976 und 2014 in die Schweiz immigrierten. Hierfür werden Erfahrungsberichte aus der von der Wissenschaftlerin Amina Trevisan entwickelten Studie zur rassistisch motivierten Gewalt an lateinamerikanischen Frauen in der Schweiz aus dem Jahr 2021 herangezogen und analysiert, welche divergenten Formen rassistischer Gewalt an den betroffenen Frauen vollzogen wurden. Anschließend soll der Frage nachgegangen werden, welche Auswirkungen die rassistische Behandlung durch das soziale Nahfeld und die Mehrheitsgesellschaft auf die psychische Gesundheit der betroffenen Frauen hat. Im Zuge dessen werden besonders häufig auftretende psychische Erkrankungen vorgestellt, die laut der Psychiaterin und Autorin Amma Yeboah, signifikant mit dem Erleben von rassistischer Gewalt korrelieren. Ein weiteres Kapitel untersucht die von dem afro-amerikanischen Soziologen William E. B. Du Bois begründete theoretische Idee der reflexiven Betrachtung von PoCs durch den „Blick der weißen Bevölkerung“ und die damit häufig einhergehende Abwertung der eigenen ethnischen Identität. Im Rahmen dieser Arbeit wird geprüft werden, ob du Bois` Konzept auf den hier behandelten Sachverhalt angewendet werden kann. Abschließend wird der Begriff der Resilienz definiert und erklärt, welche Aspekte der Resilienz die psychische Gesundheit prägen. Ergänzend dazu wird anhand der Fallbeispiele in Amina Trevisans Studie diskutiert, inwieweit die Resilienzfaktoren die psychische Gesundheit der Betroffenen beeinflusst und welche Maßnahmen darüber hinaus global getroffen werden müssten, um die allgemeine Situation, neben der Diskriminierungsproblematik, für Menschen mit Einwanderungsgeschichte zu verbessern. Bevor ich den Zusammenhang zwischen rassistisch motivierter Gewalt und psychischer Gesundheit anhand Trevisans interviewten Biografinnen näher erläutere, möchte ich das folgende Kapitel nutzen, um die in der Studie am häufigsten genannten psychischen Leiden, die im Verdacht stehen durch rassistische Gewalt begünstigt worden zu sein, kurz vorstellen. Dies erscheint mir für ein tieferes Verständnis für die nach wie vor tabuisierten, „unsichtbaren“ Erkrankungen von Relevanz.
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Rassismus, Lateinamerika, Frauen, Schweiz, Auswirkungen, psychische Gesundheit