Kritische Auseinandersetzung mit Selektion, sozialer Ungleichheit und adaptivem Unterricht im deutschen Schulsystem
Paul Killat
Geisteswissenschaften, Kunst, Musik / Schulpädagogik, Didaktik, Methodik
Beschreibung
Fachbuch aus dem Jahr 2023 im Fachbereich Pädagogik - Inklusion, Universität Stuttgart (Institut für Erziehungswissenschaften ), Veranstaltung: Diversität, Inklusion und Individualisierung, Sprache: Deutsch, Abstract: In dieser Ausarbeitung wird eine kritische Auseinandersetzung mit der frühen Selektion, sozialen Ungleichheit und adaptivem Unterricht im deutschen Bildungssystem vorgenommen. Zunächst wird die Problematik der frühen Selektion im Schulsystem beleuchtet. Es wird kritisiert, dass Schülerinnen aufgrund von Leistungen oder vermeintlichen Fähigkeiten früh in unterschiedliche Schularten eingeteilt werden. Dies führt zu einer sozialen Exklusion, die insbesondere Schülerinnen mit Förderbedarf betrifft. Durch diese frühe Differenzierung wird es den betroffenen Schüler*innen erschwert, sich später in die Gesellschaft zu integrieren und ihre Potenziale zu entfalten. Ein weiterer Kritikpunkt ist die verstärkte soziale Ungleichheit durch Selektion, da Kinder aus sozial privilegierten Familien tendenziell besser gefördert werden und häufiger den Zugang zu höheren Bildungswegen erhalten. Der zweite Teil der Ausarbeitung thematisiert die Klassifikation von Schülerinnen nach verschiedenen Gruppenmerkmalen wie Geschlecht, Herkunft oder Lernfähigkeit. Es wird darauf hingewiesen, dass solche Kategorisierungen nicht naturgegeben sind, sondern durch gesellschaftliche Konstruktionen entstehen. Diese Zuschreibungen führen zu einer Ungleichbehandlung und vernachlässigen die individuellen Lebenskontexte der Schülerinnen. Soziale und gesellschaftliche Einflüsse auf das Lernverhalten werden oft übersehen, was die Chancen der betroffenen Schüler*innen auf schulischen Erfolg weiter mindert. Anhand der PISA-Studien von 2000 und 2018 wird aufgezeigt, dass es signifikante Leistungsunterschiede zwischen Schülerinnen aus unterschiedlichen sozialen Schichten gibt. Diese Ungleichheiten werden durch ungleiche Ressourcen und unterschiedliche Erwartungen von Eltern verstärkt. Die Auswertung der PISA-Daten legt nahe, dass Lehrkräfte die sozialen Hintergründe ihrer Schülerinnen berücksichtigen sollten, um stereotype Annahmen zu vermeiden und eine gerechte Förderung zu gewährleisten. Abschließend wird das Konzept des adaptiven Unterrichts (AU) eingeführt, bei dem der Unterricht flexibel an die Bedürfnisse der Schülerinnen angepasst wird. AU verfolgt das Ziel, Lernfortschritte zu maximieren, indem der Unterricht so gestaltet wird, dass er die individuellen Stärken und Schwächen der Schülerinnen berücksichtigt. [...]
Kundenbewertungen
Bildungsungerechtigkeit, Frühzeitige Differenzierung, PISA-Studien, Gesellschaftliche Konstruktionen, Individuelle Förderung, Lernpsychologie, Adaptiver Unterricht, Chancengleichheit, Selektion im Bildungssystem, Soziale Ungleichheit