Proletarier und Bourgeoisie in der Geopolitik. Marxistische Perspektiven auf militärische Interventionen
Paul Killat
Sozialwissenschaften, Recht, Wirtschaft / Vergleichende und internationale Politikwissenschaft
Beschreibung
Essay aus dem Jahr 2022 im Fachbereich Politik - Thema: Internationale Beziehungen, Universität Stuttgart (Institut für Sozialwissenschaften), Veranstaltung: Einführung in die Internationalen Beziehungen, Sprache: Deutsch, Abstract: In diesem Essay wird die Afghanistan-Krise aus marxistischer Perspektive untersucht, mit einem Fokus auf den Einfluss ökonomischer und geopolitischer Kräfte. Basierend auf den Theorien von Karl Marx, Friedrich Engels und Immanuel Wallerstein wird analysiert, wie militärische Interventionen als Teil globaler Machtstrukturen verstanden werden können. Marx und Engels beschreiben die Gesellschaft als eine Arena zwischen der Bourgeoisie (den Besitzern der Produktionsmittel) und dem Proletariat (den Arbeitern). Übertragen auf Afghanistan könnte der Konflikt zwischen den westlichen Truppen und den Taliban als ein Beispiel für den Gegensatz zwischen Unterdrückern und Unterdrückten gesehen werden. Der Text hinterfragt, ob militärische Interventionen im Marxismus als notwendiger Schritt für gesellschaftliche Veränderungen legitim sind. Die Weltsystemtheorie von Immanuel Wallerstein fügt eine weitere Dimension hinzu. Wallerstein unterscheidet zwischen dem „Zentrum“ (wirtschaftlich starke Staaten) und der „Peripherie“ (arme, nicht-moderne Länder) und erklärt, warum westliche Staaten häufig militärische Interventionen in der Peripherie durchführen. Afghanistan wird als Beispiel für diese ungleiche globale Hierarchie betrachtet, in der die westlichen Staaten die Peripherie durch ihre militärische und ökonomische Macht dominieren. Zusätzlich wird Gramscis Konzept des Bewegungskrieges und Stellungskrieges eingeführt, um zu zeigen, wie der ursprüngliche „Bewegungskrieg“ der westlichen Truppen in Afghanistan sich zu einem gescheiterten Nation-Building-Projekt entwickelte. Der Essay bietet eine marxistische Analyse der Afghanistan-Krise, untersucht die wirtschaftlichen und politischen Kräfte hinter militärischen Interventionen und beleuchtet die langfristigen Auswirkungen auf die globale Ordnung.
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Nation-Building, Soziologie, Internationale Beziehungen, Afghanistan-Krise, Bourgeoisie, Geopolitik, Revolution, Weltsystemtheorie, Marxismus, Proletariat, Zentrum-Peripherie, Kapitalismus, Klassengegensätze, Imperialismus, Militärische Interventionen