Die Wahrnehmung von Gallipoli und Pozières in der australischen Erinnerungskultur
David Reuter
Geisteswissenschaften, Kunst, Musik / Allgemeines, Lexika
Beschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2021 im Fachbereich Geschichte - Sonstiges, Note: 1,7, Eberhard-Karls-Universität Tübingen, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Wahrnehmung von Gallipoli und Pozières in der australischen Erinnerungskultur „Wie kann eine militärische Niederlage zur Grundlage eines nationalen Mythos werden?“ Diese Frage steht im Zentrum dieser wegweisenden Studie über die Erinnerungskultur Australiens. Die Landung der ANZAC-Truppen auf Gallipoli im Jahr 1915 markiert für viele Australier*innen den symbolischen Beginn ihrer nationalen Identität – ein Ereignis, das bis heute von Millionen gefeiert wird, obwohl es ein militärisches Desaster war. Gleichzeitig bleibt die Schlacht um Pozières, bei der 23.000 australische Soldaten fielen, nahezu vergessen. Diese Hausarbeit analysiert die komplexen Prozesse, durch die Gallipoli von einem Trauma zu einem nationalen Mythos stilisiert wurde, während andere, oft bedeutendere Schlachten im Schatten dieser Erzählung verblassen. Es zeigt, wie Historiker*innen wie Charles Bean und Journalist*innen wie Ellis Ashmead-Bartlett gezielt Narrative schufen, die das Bild des „typisch australischen Helden“ formten – mutig, opferbereit und kameradschaftlich. Durch die detaillierte Analyse von Primärquellen, einschließlich eines Artikels der „Daily Telegraph“ von 1916, wird verdeutlicht, wie mediale Berichterstattung und politische Interessen die öffentliche Wahrnehmung beeinflussten. Die Arbeit beleuchtet die Mechanismen der Heroisierung und hinterfragt kritisch, wie Erinnerungskultur nationale Identität formt und gesellschaftliche Werte verankert.
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