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Sind Lehrkräfteurteile fair? Eine Diskussion anhand der Wiedereinführung der Grundschulempfehlung in Baden-Württemberg

Julia Blessing

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Geisteswissenschaften, Kunst, Musik / Schulpädagogik, Didaktik, Methodik

Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2024 im Fachbereich Pädagogik - Der Lehrer / Pädagoge, Note: 2,3, Pädagogische Hochschule Freiburg im Breisgau (Erziehungswissenschaftliches Institut), Veranstaltung: Lehrkräfte und soziale Ungleichheit, Sprache: Deutsch, Abstract: Im April 2024 hat die Landesregierung von Baden-Württemberg erklärt, dass die verbindliche Grundschulempfehlung wieder eingeführt werden soll, nachdem sie vor einigen Jahren abgeschafft worden war. Diese Entscheidung hat eine breite Diskussion ausgelöst. Die Landesregierung argumentiert, dass die Grundschulempfehlung eine fundierte Basis für die Entscheidung über den weiteren Bildungsweg von Schülerinnen und Schülern bieten soll. Befürworter argumentieren, dass solche Empfehlungen helfen können, die Bildungswege besser an die individuellen Stärken und Schwächen der Kinder anzupassen. Kritiker hingegen weisen darauf hin, dass die Reform bestehende soziale Differenzen verstärken könnte. Stubbe, Bos und Euen schrieben bereits 2012, dass die Grundschulempfehlung der Lehrkräfte unabhängig von der eigentlichen Leistung mit dem sozialen Hintergrund und dem sozio-ökonomischen Status eng verknüpft ist. Dies wirft neue Fragen auf und lässt zur zentralen Forschungsfrage dieser Arbeit hinleiten: „Sind Lehrkräfteurteile fair? Eine Diskussion anhand der Wiedereinführung der Grundschulempfehlung in Baden-Württemberg.“ Diese Frage ergibt sich aus der Vermutung, dass soziale und ökonomische Hintergründe der Schülerinnen und Schüler die Vergabe der Grundschulempfehlung beeinflussen könnte und nicht objektiv ist. Zur Beantwortung dieser Frage wird die Arbeit zunächst das Konzept des Lehrerurteils und dessen Genauigkeit beleuchten. Danach wird eine theoretische Betrachtung der sozialen Ungleichheit nach Pierre Bourdieu vorgenommen, mit besonderem Schwerpunkt auf die Kapitalsorten und den Habitus von Lehrkräften sowie Schülerinnen und Schülern. Anschließend wird die historische Entwicklung und der rechtliche Rahmen der Grundschulempfehlung analysiert. Der Fokus liegt auf der Wiedereinführung der verbindlichen Grundschulempfehlung in Baden-Württemberg und deren möglichen Auswirkungen. Hierfür wird untersucht, wie der Habitus der Beteiligten die Bildungsentscheidungen beeinflusst und ob die Lehrerurteile, die zur Grundschulempfehlung gefällt werden, tatsächlich fair sind.

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Schlagwörter

Grundschulempfehlung, Lehrkräfteurteil, Soziale Ungleichheit