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Die Familie Borgia. Mythos und Wahrheit

Bianca Naderer

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Geisteswissenschaften, Kunst, Musik / Mittelalter

Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2022 im Fachbereich Geschichte - Europa, Note: 2, Pädagogische Hochschule Oberösterreich, Sprache: Deutsch, Abstract: Inzest, Nepotismus, Simonie, Mord und Ausschweifung – die Liste der Vorwürfe an die Familie Borgia ist lange. Tatsächlich erscheint sogar heutzutage ein Papst, welcher sein unehelich gezeugten Kinder in bedeutende politische Ämter hievt und mit den Fürsten der Welt um die Macht ringt, als sehr denkwürdig. Dabei war Rodrigo Borgia nicht der einzige mächtige Kirchenfürsten seiner Zeit, welcher sich jener Verbrechen schuldig machte. Rodrigo Borgia war nur einer von vielen, welcher die Macht der “Stellvertreter Gottes” nutzte, um ihre politische Karriere voranzutreiben und ihren Reichtum zu mehren. Die Familie Borgia besaß hier kein Alleinstellungsmerkmal, sondern dient als Beispiel für den moralischen Verfall der Kirche. So ist der Vorwurf des Nepotismus ist nicht nur der Familie Borgia, sondern dem gesamten Papsttum der Renaissance zu machen. Ursprung hat er in der sogenannten “pietas”. “Pietas” bedeutet, den eigenen Erfolg mit der Familie zu teilen. Dennoch sollte maximal ein Neffen zum Kardinal zu erhoben und bei der Erhöhung der Familie Zurückhaltung geübt werden. Die Päpste vor Calixtus III. und Alexander VI. hatten sich an diese Vorgaben gehalten - Calixtus III. jedoch verschaffte zwei Neffen den Kardinalshut und gab Besitzungen an den weltlichen Arm der Borgia-Familie. Sein Ziel war es, eine Dynastie der Borgia zu schaffen. Auch der Kauf von Stimmen bei der Papstwahl, der Alexander VI. überhaupt erst die Tiara brachte, ist laut Kirchenrecht zwar unmoralisch, aber gültig und war usus. In dieser Arbeit möchte ich den Legenden rund um diese Familie auf den Grund gehen. Dabei werden Gerüchte rund um die Borgias aufgegriffen und anhand von Quellen überprüft. Zur Recherche kommen berühmte Werke über die Borgias zur Anwendung, wie zum Beispiel Reinhards‘ „Die Borgia. Geschichte einer unheimlichen Familie“ oder Uhls‘ „Papstkinder. Lebensbilder aus der Zeit der Renaissance“. Nachdem der geschichtliche Kern hinter diesen Erzählungen ergründet wurde, wird im Schlussteil der Arbeit der Zusammenhang der (Un-)taten der Familie Borgiamit der Reformation standen, welche nur wenige Jahrzehnte später durch Martin Luther ausgelöst wurde. Anhand dem Beispiel dieser Familie soll aufgezeigt werden, wieso die Menschen das Vertrauen in die katholische Kirchen verloren hatten und Reformatoren Gehör fanden.

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Schlagwörter

Cesare Borgia, Rodrigo Borgia, Lucrezia Borgia, Kirchengeschichte, Papst, Juan Borgia, Ablasshandel, Borgia, Papstfamilie