Das Bildungsideal des perfekten Redners. Cicero zwischen Philosophie und Rhetorik
Kerem Kopuz
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Geisteswissenschaften, Kunst, Musik / Antike
Beschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2021 im Fachbereich Philosophie - Philosophie der Antike, Note: 1,3, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn (Institut für Philosophie), Sprache: Deutsch, Abstract: Von besonderem Interesse sind im Rahmen dieser Arbeit vor allem die größeren philosophisch-rhetorischen Werke von Cicero, die sogenannten "oratorii libri", welche aus den Schriften "De oratore", "Brutus" und "Orator" bestehen. Cicero und seine Bildungsvorstellung des perfekten Redners stehen dabei im Mittelpunkt. Einleitend lassen sich in Zusammenhang mit den Anfängen der Redekunst als lehrbarem Wissen und Ciceros Jugendwerk "De inventione" (Über die Auffindung des Stoffes), bereits Spuren seines angestrebten Bildungsideals und Bezüge nicht nur zu Demosthenes, sondern zu besonders zu Isokrates entdecken. In einem zweiten Schritt soll seine philosophische Ausbildung und insbesondere der Einfluss des akademischen Skeptikers Philon von Larissa aus erkenntnistheoretischer Perspektive näher betrachtet werden. Schließlich wird drittens die Entwicklung seines eigenen Ideals hinsichtlich der Bildung eines perfekten Redners untersucht und abschließend in einer kritischen Würdigung Ciceros, skizzenhaft die recht schwierige Beziehung zwischen Philosophie und Rhetorik in der Antike erörtert werden. Marcus Tullius Cicero wird in Zeiten der späten römischen Republik 106 v. Chr. im ländlichen, etwas außerhalb von Rom gelegenen Arpinum geboren. Seine Familie unterhielt Beziehungen zur stadtrömischen Aristokratie und so kam es, dass der junge Cicero bei bedeutenden Rednern seiner Zeit (L. Crassus und M. Antonius) und führenden Autoritäten des allgemeinen römischen Rechts (Scaevola Augur und Scaevola Pontifex) auf eine politische Laufbahn vorbereitet wurde. Sein heute in seiner Gesamtheit fassbares Leben und Denken, gibt uns Einblicke in das geistige Bewusstsein eines gebildeten Bürgers der oberen Mittelschicht Roms, der es über die öffentliche Ämterlaufbahn ("cursus honorum") in den Senat und schließlich bis zum höchsten Amt, dem Konsulat schafft. Er musste sich aber als Emporkömmling ("homo novus") durch ausgezeichnete Leistungen, in einer etablierten Senatsgesellschaft erst qualifizieren und beweisen. Cicero nutzte folglich seine Redekunst und umfangreich erfahrene Bildung, als Instrument des sozialen Aufstiegs und der politischen Führung.
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