Das Ehehindernis der Standesungleichheit im europäischen Frühmittelalter. Differenzen zwischen Gesetzeslage und Praxis
Marina Grout
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Geisteswissenschaften, Kunst, Musik / Mittelalter
Beschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2022 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1,3, Georg-August-Universität Göttingen (Seminar für Mittlere und Neuere Geschichte), Veranstaltung: Heiraten im Mittelalter, Sprache: Deutsch, Abstract: In dieser Hausarbeit soll es um das Ehehindernis der Standesungleichheit im europäischen Frühmittelalter gehen. Noch vor den Einflüssen des Christentums gab es Normen und Regelungen, wie mit der Heirat unter und mit Sklaven umgegangen werden soll, die im Laufe der Jahrhunderte weiter verschärft wurden. Dass es immer wieder standesungleiche Ehen gegeben hat ist bekannt, doch wie viel Einfluss hatten diese Normen und Gesetze auf die Ehepraxis wirklich? Wie streng wurden die Ehehindernisse durchgesetzt und inwiefern unterscheidet sich das Recht von der Praxis? Um diese Forschungsfragen soll es in der Arbeit gehen. Es wird die Hypothese aufgestellt, dass es eine erhebliche Diskrepanz zwischen der Gesetzeslage und der Praxis bzw. der Umsetzung dieses Ehehindernisses gegeben hat. Für diese Hausarbeit wurden deshalb übersetzte Quellen in deutscher Sprache vor allem aus dem 9. Jahrhundert ausgewählt. Es handelt sich um relativ kurze Privaturkunden, die wahrscheinlich durch Klosterarchive erhalten geblieben sind. In jeder dieser Urkunden steht eine unfreie Person oder ein Ehepaar verschiedenen Standes im Vordergrund. Ziel dieser Arbeit ist es, diese Quellen und die darin beschrieben Fallbeispiele mit den Gesetzen und herrschenden Normen dieser Zeit zu vergleichen, um mögliche Gemeinsamkeiten und Unterschiede herauszuarbeiten. Abschließend soll die Hypothese beantwortet und begründet werden, inwiefern sich Gesetzeslage und Praxis unterschieden haben und inwiefern wirklich eine Diskrepanz geherrscht hat. Über die Ehe im Mittelalter herrschen verschiedene Vorstellungen, die nicht realitätsgerecht auf die gesamte Epoche verallgemeinert werden. Jedoch ist das Mittelalter eine Zeit, welche fast 1000 Jahre umfasst und verschiedenste Länder, Regionen, Staaten und Königreiche einschließt. Auch für den Forschungsgegenstand der Ehe bedeutet das, dass Normen und Gesetze stark von Zeit und Region abhängig waren und sich über die Jahrhunderte veränderten. Vor allem das Christentum hat die Ehe nachhaltig beeinflusst, indem bestimmte Ehehindernisse und -verbote eingeführt und vorangebracht wurden.
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