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Der politische Einfluss der Sufi-Bruderschaften im Senegal

Sarah Böhm

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Sozialwissenschaften, Recht, Wirtschaft / Volkskunde

Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2021 im Fachbereich Ethnologie / Volkskunde, Note: 2,0, Ludwig-Maximilians-Universität München (Institut für Ethnologie), Veranstaltung: Proseminar: Der Senegal., Sprache: Deutsch, Abstract: Die Hausarbeit beschäftigt sich mit dem politischen Einfluss der Sufi-Bruderschaften im Senegal. Im Senegal spielt der Islam eine wichtige Rolle, 95 % der Bevölkerung sind muslimisch. Der Großteil der muslimischen Senegalesen gehört einer Sufi-Bruderschaft an, die größten Bruderschaften sind die Tijanes, die Mouriden, die Kahdriya, die Layennes und die Niassine. Die Bruderschaften üben einen starken Einfluss auf die Wirtschaft und Politik aus, daher ist auch die Wahl des Regierungsoberhauptes von der Gunst der Bruderschaften abhängig. Viele Marabouts engagieren sich selbst in der Politik, früher war es sogar üblich, dass die religiösen Führer eine Empfehlung vor der Wahl des Regierungschefs abgaben. Die Bruderschaften sind in viele Wirtschaftszweige erfolgreich involviert und haben daher eine große wirtschaftliche Macht. Sie bilden quasi eine eigene Gesellschaftsstruktur, die parallel zur staatlichen Struktur existiert und sich aus vorkolonialen Strukturen entwickelt hat. Zur rechtlichen Situation lässt sich sagen, dass die Verfassung im Senegal einen säkularen Staat vorsieht, es ist also offiziell geregelt, dass Politik und Religion getrennt werden. Die Praxis gestaltet sich jedoch anders. Das materielle Recht ist stark von islamischen Wertvorstellungen geprägt. Dies wird beim Familien- und Erbrecht deutlich: für Männer ist Polygamie erlaubt, es ist gesetzlich geregelt, dass der Ehemann das Oberhaupt des Hauses ist und im Erbrecht werden Frauen benachteiligt. Die Gründung religiöser oder ethnischer Parteien ist im Senegal jedoch verboten.

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Schlagwörter

Politischer Einfluss, Muriden, Senegal, Ethnologie, Sufi-Bruderschaften