Der ,Frankfurter‘ / ,Theologia deutsch‘
Lydia Wegener
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Geisteswissenschaften, Kunst, Musik / Deutsche Sprachwissenschaft
Beschreibung
Was hat Martin Luther so am ,Frankfurter‘ fasziniert, dass er diesen spärlich überlieferten spätmittelalterlichen Traktat 1516 zunächst in einer Kurzfassung und dann 1518 vollständig im Druck erscheinen lässt? Ausgehend von dieser Fragestellung begibt sich die vorliegende Monographie in das 14. Jahrhundert zurück, um in einer vergleichenden Analyse bestimmte Transformationsprozesse innerhalb des ,mystischen Diskurses‘ und ihre Auswirkungen auf den ,Frankfurter‘ herauszuarbeiten. Inspiriert von Luther Bewertung des Traktats als „opus theologicissimum“, welches Augustinus an die Seite zu stellen sei, werden zwei Komplexe ausführlich behandelt: zum einen die zunehmende Distanzierung mystischer Prosatexte von der positiven Anthropologie Meister Eckharts und die damit einhergehende Annäherung an
augustinisch-antipelagianische Positionen, die sich im ,Frankfurter‘ in besonderer Intensität niederschlagen; zum anderen die zu theologischen Grenzüberschreitungen neigende Gotteslehre des ,Frankfurter‘, die ihn ebenfalls weit von Meister Eckhart entfernt. Ein abschließender Teil führt anhand der frühen Wittenberger Druckausgaben (1516, 1518, 1520) die mediale Umgestaltung des ,Frankfurter‘ zur ,Theologia deutsch‘ vor.
Rezensionen
<p>"[...] ihre beeindruckend materialreiche Studie hat aber gerade dadurch, dass sie durchaus inspirierend Spielräume und Grenzen der Interpretation auslotet, das Potenzial, den wissenschaftlichen Diskurs über das theologisch-philosophische Profil des ›Frankfurter‹ anzuregen."<br><em>Andreas Zecherle in: Beiträge zur Geschichte der deutschen Sprache und Literatur Band 139 (2017), Heft 4,</em> <em>pp. 633-637</em> </p> <p>"Die Arbeit Wegeners erschließt einen immer wieder unterschätzten spätmittelalterlichen Traktat der deutschen Mystik neu. Sie öffnet die Augen für eine intertextuelle und vergleichende Lektüre des ‘Frankfurters’ und ermöglicht so kontextualisierte Urteile über diesen für die ‘deutsche Mystik’ und auch die Reformation Luthers wichtigen Text. Sie würdigt die ‘Theologia deutsch' sowohl als theologiegeschichtlich als auch literaturhistorisch bedeutsames Werk, dessen Herkunft auch ihre Arbeit nicht weitergehend klären konnte und wollte.Die Dissertation lässt sich als erweiterter Kommentar zu einer eigenen Auseinandersetzung mit der ‘Theologia deutsch’ heranziehenund verschafft neue, auch in theologischer Hinsicht erhellende Lektüreerfahrungen mit einem Text, der von manch anderem Forscher als nahezu inhaltlich tot charakterisiert wurde."
Kundenbewertungen
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